
AUSBLICK/Richemont H1: EBIT zwischen von 658 Mio EUR erwartet
Zürich (awp) – Die Compagnie Financière Richemont AG veröffentlicht am Freitag, 12. November, die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2010/11 (bis Ende September). Analysten haben dazu folgende Schätzungen:
H1 10/11E
In Mio EUR AWP-Konsens H1 09/10A
Umsatz 3’211 2’379
EBIT 658 390
Reingewinn 546 345
FOKUS: Analysten rechnen bei Richemont mit einem guten Halbjahresresultat, nachdem der Luxusgüterhersteller bereits für die ersten fünf Monate einen deutlichen Anstieg der Umsätze melden konnte. Aufgrund des Umsatzwachstums, des tiefen Euros (Richemont berichtet in Euro) sowie des zunehmenden Anteils von Verkäufen in eigenen Geschäften seien auch Margen-Verbesserungen zu erwarten.
Betreffend Ausblick dürfte Richemont weiterhin eine vorsichtige Haltung einnehmen, wenn es um Aussagen zu einer nachhaltigen Konjunkturerholung geht. Von grossem Interesse dürften daher die Angaben zu den Oktober-Umsätzen sein, meinen Analysten.
ZIELE: Anlässlich der Umsatzzahlen für die ersten fünf Monate äusserte sich das Management von Richemont sehr positiv zur Entwicklung im ersten Halbjahr. Auf Basis der bisherigen Umsatzentwicklung ging die Unternehmensführung von einem «markant höheren Gewinn» aus.
Der Rest des Geschäftsjahres dürfte aber weniger glatt verlaufen, hiess es damals weiter. Denn im zweiten Halbjahr 2009/10 hat sich Richemont, wie auch der ganze Luxusgütersektor, von der Krise erholt gezeigt. So bewegt sich die Vergleichsbasis für das laufende zweite Halbjahr insbesondere beim Umsatz auf einem deutlich höheren Niveau als in früheren Jahren.
PRO MEMORIA: In den ersten fünf Monaten (April bis August) erzielte das Unternehmen eine Umsatzsteigerung in Lokalwährung und ohne Net-A-Porter von 22%. In Euro stieg der Umsatz um 37%. Die Detailhandelsumsätze stiegen in LW um 34%; bereinigt um die Akquisition von Net-A-Porter haben die Einzelhandelsverkäufe in LW um 24% zugenommen und das Engros-Geschäft um 21%. Unter den einzelnen Geschäftssegmenten wuchsen die Absätze im Bereich Schmuck in LW um 21%, Uhren um 30%, Schreibwaren um 20% und Übriges um 51%.
Die Generalversammlung kam im September zusammen und stimmte allen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Die Aktionäre beschlossen unter anderem die Ausschüttung einer Dividende von 0,35 CHF je Aktie. Josua Malherbe, Frederick Mostert, Guillaume Pictet, Dominique Rochat und Gary Saage wurden in den Verwaltungsrat gewählt.
Ende September wurden zudem bekannt, dass Richemont die angeschlagene Münchener Optikerkette Rodenstock nicht kaufen will. Die fast einjährigen Verhandlungen zwischen dem Eigentümer Bridgepoint und der zu Rupert gehörenden Beteiligungsfirma Trilantic seien ergebnislos beendet worden, hiess es in der Presse.
Die Uhrenexporte waren im September gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 25,5% auf 1’445 Mio CHF gestiegen. Real betrug die Zunahme 29,9%. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sind die Uhrenexporte nominal um 20,8% auf 11’251 Mio CHF gestiegen (real: +24,3%).
Im September wuchsen die Uhrenexporte in wichtige asiatische Märkte weiterhin stark an: Hong Kong verzeichnete ein Plus von 50%, China ein Zuwachs um 36% oder Singapur um 28%. Aber auch nach Frankreich (+44%) oder in die USA (+28%) wurden Schweizer Uhren in grossem Umfang exportiert.
dm/are/mk