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Ballesteros verliert Kampf gegen Krankheit

(Keystone-SDA) Golf – Der an einem Gehirntumor leidende ehemalige Golfprofi Severiano Ballesteros ist im Alter von 54 Jahren in seinem Haus in Pedrena (Sp) gestorben.
Der Zustand des Spaniers, der nach einem Zusammenbruch zwischen Oktober und Dezember 2008 viermal am Gehirn operiert worden war, verschlechterte sich in den letzten Tagen und Wochen stark. Seine (vorübergehende) Genesung hatte Ballesteros im Juni 2009 noch als «Wunder» bezeichnet. Und noch im März 2010 verkündete er, es gehe ihm «ausgezeichnet».
Ballesteros› Familie bestätigte am Samstagmorgen spanische Medienberichte, die den Tod der Golf-Legende vermeldeten. «Heute um 2.10 Uhr starb Seve Ballesteros friedlich im Kreis seiner Familie in seinem Haus in Pedrena», hiess es auf der offiziellen Homepage von Ballesteros. Dessen Familie bedankte sich für den Zuspruch und bat zugleich um die Respektierung der Privatsphäre «in dieser schmerzlichen Zeit».
Nach seiner zwischenzeitlichen Genesung gründete er im Juni 2009 eine Stiftung zur Krebsbekämpfung. «Ich will meinen Teil zum Kampf gegen diese Krankheit beitragen», begründete er sein Engagement. Ballesteros hinterlässt seine drei Kinder Baldomero, Miguel und Carmen. Von der Mutter der Kinder lebte er seit einigen Jahren getrennt.
Der fünffache Major-Gewinner (dreimal British Open, zweimal US Masters), der 2007 wegen anhaltender Rückenschmerzen zurücktrat, gilt für viele als der beste europäische Golfspieler aller Zeiten. Ballesteros gewann mit dem europäischen Team zudem fünfmal den Ryder Cup. Insgesamt triumphierte der «Stier von Pedrena» ab 1974 an 87 Turnieren. «Im Golfsport habe ich mich immer eher als ein Künstler und nicht so sehr als ein Spieler gesehen», sagte Ballesteros einmal über sich. «Ich glaube, behaupten zu können, dass mir auf dem Golfplatz Schläge gelungen sind, die bis heute kein anderer Spieler hinbekommen hat.»
Der als «verwegen», angriffsfreudig und risikobereit geltende Ballesteros beherrschte in höchster Perfektion alle Golfschläge aus allen nur denkbaren Lagen. Das brachte ihm den Titel «Car Park Champion» ein. Das Bravourstück dazu gelang ihm, als er bei seinem British-Open-Triumph 1979 die Kugel von einem Parkplatz so perfekt auf das Grün schlug, dass er das Loch noch mit einem Birdie beendete.

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