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Bastian Baker erlebt Momente der Angst in Afghanistan

Keystone-SDA

Seinen ersten Einsatz als Botschafter für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) wird der Musiker Bastian Baker wohl nie mehr vergessen. "Ich hatte grosse Angst", sagt er über seine Erlebnisse in Afghanistan.

(Keystone-SDA) Bei einem humanitären Einsatz in Afghanistan standen er und sein Team plötzlich ohne Rückflug, Geld und Pass da, wie «Blick» in der Ausgabe vom Mittwoch schreibt. «Ich wusste nicht, ob ich sicher und schnell wieder nach Hause komme», sagt der 34-jährige Musiker.

Nach der Ankunft in einem Uno-Camp in der Provinz Bamiyan dachte er sich erst nichts dabei, als das Internet nicht funktionierte. «Vor der Abreise habe ich meiner Familie gesagt, sie sollen nicht auf eine Nachricht von mir warten, es könne schwierig mit dem Internet werden», erzählt er.

Doch einen Tag später habe der Missionschef informiert, dass die Lage «viel schlimmer als gedacht» sei. Mit dem Musiker vor Ort war auch die Chefin von Unicef Schweiz und Liechtenstein, Bettina Junker, wie «Blick» schreibt. «In Afghanistan habe ich erlebt, wie vielschichtig, weit verbreitet und direkt lebensbedrohlich die Armut von Kindern und Familien ist», sagt sie.

Polizei-Eskorte nach Kabul

Einen Tag vor Ende der Mission mussten Bastian Baker und das Unicef-Team schliesslich so schnell wie möglich in die Hauptstadt zurückreisen. Doch kein Flugzeug sei gestartet, die Banken seien geschlossen, das Internet abgeschaltet und die Pässe eingezogen gewesen. Während zwei Tagen warteten sie auf eine Polizei-Eskorte. Derweil versuchten sie, ihr Programm so gut wie möglich durchzuführen.

Eskortiert ging es schliesslich zurück in die Hauptstadt. «Wir wussten auf der Fahrt zurück nach Kabul nicht, ob wir unterwegs angegriffen werden oder ob die Hauptstadt bombardiert wird», erinnert sich der Unicef-Botschafter. «Wir waren zwar sicher, aber die Umstände voller Unsicherheit machten mir grosse Sorgen.» Kurz vor dem Abflug in Kabul hätten sie ihre Pässe zurückerhalten.

Trotz der Geschehnisse ist Bastian Baker dankbar, in Afghanistan gewesen zu sein. «Die Menschen brauchen unsere Hilfe. Damit die Kinder auch als Erwachsene ihren Glanz nicht aus den Augen verlieren», sagt er.

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