
Boehringer Ingelheim erhält EU-Zulassung für Gerinnungshemmer Pradaxa
INGELHEIM (awp international) – Deutschlands zweitgrösster Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat mit seinem zukünftigen Wachstumstreiber, dem Gerinnungshemmer Pradaxa, eine wichtige Hürde genommen. Die Europäische Kommission habe das Produkt für die Schlaganfallprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko zugelassen, teilte der Konkurrent des Leverkusener Bayer-Konzerns am Donnerstag in Ingelheim bei Mainz mit. Auf dem weltweit grössten Pharmamarkt, den USA, ist Pradaxa seit Herbst 2010 bereits zugelassen und hat damit einen klaren Vorsprung vor Bayer mit seinem Konkurrenzmittel Xarelto. Analysten trauen Pradaxa einen jährlichen Spitzenumsatz in Milliardenhöhe zu.
Pradaxa soll bei Boehringer in den kommenden Jahren für kräftiges Wachstum sorgen. Der Umsatz des nicht börsennotierten Familienkonzerns war 2010 wegen der Konkurrenz von Nachahmermitteln und Belastungen durch die Gesundheitsreform von 12,72 Milliarden im Vorjahr auf 12,58 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Wirkstoff Dabigatranetexilat ist bereits seit 2008 in der Europäischen Union in einer kleineren Indikation nach Hüft- oder Kniegelenksoperationen zugelassen. Die Ausweitung der Zulassung dürfte für einen Umsatzschub für Pradaxa sorgen. Vorhofflimmern ist laut Boehringer Ingelheim die häufigste Herzrhythmusstörung. Menschen mit Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel und dadurch ein bis zu fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko.
ep/tw