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Bundesrat Ogi: Schweizer Armee soll kleiner und flexibler werden

In der Armee XXI sollen nur noch halb so viele Soldaten wie heute dienen. Am VBS-Kadertag sprach Verteidigungsminister Adolf Ogi von einem Bestand von rund 200'000 Wehrpflichtigen bei einem Dienstpflichtalter von 30 Jahren.

In der Armee XXI sollen nur noch halb so viele Soldaten wie heute dienen. Am VBS-Kadertag sprach Verteidigungsminister Adolf Ogi von einem Bestand von rund 200’000 Wehrpflichtigen bei einem Dienstpflichtalter von 30 Jahren.

Die Armee XXI werde eine Milizarmee bleiben, sagte der Chef des Eidg. Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Adolf Ogi, am traditionellen Kadertag in Bern am Dienstag (15.02.) vor rund 1200 Mitarbeitenden. Der Gesamtbestand von heute 400’000 Wehrpflichtigen werde sich allerdings verkleinern.

Erstmals erläuterte Ogi, in welchen Grössenordnungen sich die Planungen für die Armee XXI bewegen, wie das VBS in einem Communiqué mitteilte. Die Obergrenze der Dienstalters und die gewählten Dienstpflichtmodelle sind dabei wichtige Elemente zur groben Berechnung des künftigen Armeebestandes.

Nur noch 200’000 bis 240’000 Wehrpflichtige

Bei einer Obergrenze von 30 Jahren käme die Armee auf einen Bestand von rund 200’000 Wehrpflichtigen, bei 32 Jahren wären es 240’000. Auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht werden der Armee jährlich etwa 20’000 Pflichtige zugeführt.

In der Armee XXI sollen etwa 5000 bis 10’000 Berufs- und Zeitsoldaten dienen. Bei der Anzahl der Durchdiener seien Grenzen gesetzt. Genügend Durchdiener, Berufs- und Zeitsoldaten seien indes nötig, wenn die Armee fähig sein soll, vermehrt aus dem Stand zu reagieren, sagte Ogi weiter.

Armee muss rascher reagieren können

Die Armee der Zukunft müsse sich rascher und unkomplizierter als heute in den Dienst des Landes stellen können. Nur so könne sie der steigenden Nachfrage nach Sicherheitsleistungen entsprechen. Aber: «Die Mehrheit der Dienstpflichtigen wird im RS/WK-Modell Dienst leisten», sagte der VBS-Chef. Eine längere Dienstzeit als heute schloss er aus.

Verkürzt werden soll die Laufbahn der Unteroffiziere und Leutnants. Die Brevetierung von Leutnants soll nach einem Jahr Ausbildung erfolgen. In die Ausbildungsinfrastruktur soll weiter massiv investiert, das Lehrpersonal zahlenmässig aufgestockt und die Grundausbildung verwesentlicht werden.

Nato-Beitritt nicht zur Diskussion

Zum laufenden Reformprozess der Armee XXI sagte Ogi weiter: «Wir müssen eine Armee planen, die politisch machbar und durchsetzbar ist.» Deshalb habe er klare Leitplanken gesetzt. So stehe die Neutralität nicht zur Diskussion, ebenso wenig ein Bündnisbeitritt zur Nato. Bei der Friedensunterstützung komme Peace Enforcement keinesfalls in Frage.

SRI und Agenturen

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