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Noch ist nichts entschieden

Es ist gut möglich, dass beide Vorlagen abgelehnt werden - dann beginnt der Streit ums Gold erneut. Keystone

Die dritte Umfrage zur Verwendung der Goldreserven der Nationalbank zeigt: Die Goldinitiative liegt weiterhin zurück, doch auch beim Gegenvorschlag ist die Zustimmung alles andere als sicher.

Die Volksabstimmung findet am 22. September statt.

Zum dritten Mal fragte das GfS-Forschungsinstitut im Auftrag der SRG SSR idée suisse die Stimmberechtigten, wie sie sich entscheiden würden, wenn heute die Abstimmung über Goldinitiative und Gegenvorschlag wäre.

Das Ergebnis: Weiterhin, wie bereits bei den vorherigen Umfragen, liegt der Gegenvorschlag vorn. 50% (-3%) wären für den Gegenvorschlag von Regierung und Parlamentsmehrheit, 33,7% (-1%) wären dagegen.

Für die Goldinitiative würden 39% votieren (unverändert), dagegen wären 49% (-3%).

Die Goldinitiative will die gesamten 20. Mrd. Franken der AHV zukommen lassen, der Gegenvorschlag will nur den Geldertrag nutzen und einen Drittel der AHV, einen Drittel den Kantonen und einen Drittel der Stiftung Solidarität geben.

Hohe Hürde des Ständemehrs

«Die Unschlüssigkeit ist eher gestiegen» konstatieren die Fachleute. Es sei wahrscheinlich, dass die Goldinitiative am Ständemehr scheitern werde, doch beim Gegenvorschlag sei der Ausgang offen – offener als vor Wochen.

Bei beiden Vorlagen entscheidet nicht nur die Mehrheit der Stimmenden sondern auch die Mehrheit der Kantone (Stände). «Die Fallzahlen erlauben es nicht, harte Aussagen zu machen», so die Analyse.

Regionale Unterschiede

In der Romandie zeichnet sich eine mehrheitliche Zustimmung zum Gegenvorschlag ab. In der Deutschschweiz werden die grossen Zentren einerseits und die Zentralschweizer Kantone andererseits ausschlaggebend sein.

Angst um die Rente

Bei der Suche nach den Ursachen für die rückläufige Zustimmung zum Gegenvorschlag verweist das GfS auf die aktuellen Debatten über die Zweite Säule. Das Hin und Her um das BVG verunsichere die Leute, ob ihre Renten gesichert seien.

Auffällig ist, dass die Anzahl der Unentschlossenen gestiegen ist. Das erfreuliche Ergebnis: trotz der verbreiteten Unklarheit, wie man stimmen werde, hat sich die Mobilisierungs-Bereitschaft stark erhöht. Viele wollen an die Urne gehen, so die Absichtserklärung.

Befragt wurden für die repräsentative Umfrage zwischen dem 26. August und dem 6. September 1273 stimmberechtigte Personen aus den drei Sprachregionen.

swissinfo

Die Goldinitiative der Schweizerischen Volkspartei will, dass die gesamten 20 Mrd. Franken der AHV zugute kommen.
Regierung und Parlamentsmehrheit befürworten in ihrem Gegenvorschlag eine Dreiteilung: Ein Drittel für die AHV, ein Drittel für die Kantone und ein Drittel für die Stiftung Solidarität.

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