Rückkehr-Programm für Kosovo-Flüchtlinge übertraf Erwartungen
Insgesamt 18'720 Kosovo-Flüchtlinge erhalten die volle Rückkehrhilfe des Bundes für freiwillige Rückkehrer, wie das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) am Mittwoch (8.12.) mitteilte. Damit seien die Erwartungen weit übertroffen worden.
Insgesamt 18’720 Kosovo-Flüchtlinge erhalten die volle Rückkehrhilfe des Bundes. Sie haben sich bis Ende November für die freiwillige Heimreise angemeldet, wie das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) am Mittwoch (8.12.)mitteilte. Damit seien die Erwartungen weit übertroffen worden. Nicht mehr alle können dieses Jahr zurückkehren.
Viele hätten sich erst kurz vor Ablauf der Anmeldefrist für die erste Phase des Rückkehrprogramms angemeldet, teilte das BFF weiter mit. Am 22. November hatte das BFF die Kosovo-Vertriebenen dazu aufgerufen, noch von den höheren Beiträgen von 2’000 Franken für Erwachsene und 1’000 Franken für Kinder zu profitieren. Bei Anmeldungen vom vergangenen 1. Dezember bis 31. Mai 2000 wird nur noch die Hälfte ausgerichtet.
Seit dem 20. Juli sind 11’659 Kriegsvertriebene mit 77 Sonderflügen freiwillig in den Kosovo zurückgekehrt. Für weitere 7’061 Personen sind Plätze auf Sonderflügen im Dezember und Januar gebucht. Die wegen der Schliessung des Flughafens in Pristina sistierten Rückflüge werden laut BFF ab Donnerstag über Skopje abgewickelt. Von der mazedonischen Hauptstadt aus würden die Heimkehrer mit Bussen weiter reisen. Bis 17. Dezember seien täglich zwei Flüge vorgesehen. Dies ermögliche die Rückkehr von täglich 500 Personen. Zwischen dem 18. Dezember und dem 9. Januar müssten die Flüge wegen der Feiertage unterbrochen werden. Bis Ende Jahr werde die Zahl der Rückkehrer rund 16’000 erreichen. Die restlichen der bisher Angemeldeten könnten erst im Januar ausreisen.
Auszeichnung für Geistlichen aus Durres
Das BFF zeichnete den katholischen Priester Monsignor Kurti stellvertretend für die ausserordentliche humanitäre Leistung Albaniens während des Kosovo-Konfliktes aus. Der Geistliche aus Durres erhält 50’000 Franken für ein humanitäres Projekt, das er selber bezeichnen kann. Kurti habe sich während und nach dem Krieg selbstlos für Flüchtlinge verschiedener Ethnien eingesetzt.
Rückkehr von Flüchtlingen bleibt wichtigstes Ziel
Die Rückkehr von Flüchtlingen ethnischer Minderheiten im Balkan bleibt für die Schweiz wichtigstes Ziel. Dies erklärte BFF-Direktor Jean-Daniel Gerber an einem Treffen über humanitäre Aspekte im früheren Jugoslawien am Mittwoch in Genf.
UNO-Flüchtlingskommissarin Ogata schlug eine Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor. Fehlende Arbeit sei einer der Hauptgründe für das weitgehende Scheitern der Rückkehr von Minderheiten-Angehörigen und des interethnischen Zusammenlebens.
Die Schweiz hoffe, dass der Stabilitätspakt für Südosteuropa zur Rückkehr von Angehörigen ethnischer Minderheiten nach Bosnien- Herzegowina und Kroatien neue Impulse geben könne, erklärte der Chef des Bundesamtes für Flüchtlinge (BFF). Auch im Kosovo sei die Schweiz äusserst beunruhigt über die Situation der Minderheiten.
SRI und Agenturen

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