CH/EU-Hedgefonds-Entscheide beschäftigen Schweizer Fondsbranche
Brüssel (awp/sda) – Der Schweizer Fondsbetreiber-Verband begrüsst die «ersten Weichenstellungen» innerhalb der EU zur Regulierung der Hedgefonds und deren Manager. Eine Harmonisierung alternativer Investmentfonds werde unterstützt, teilte der Verband am Mittwoch mit.
«Wir erwarten, dass eine gegenüber EU-Drittstaaten liberale und offene Lösung gefunden wird», wird Matthäus Den Otter, Geschäftsführer der Swiss Funds Association (SFA) zitiert. Die so genannte Drittstaatenregelung ist der Hauptstreitpunkt, in dem sich EU-Parlament und die EU-Mitgliedstaaten bezüglich der EU-Richtlinie (Gesetz) noch einigen müssen.
Die Regelung betrifft unter anderem ausländische Hedgefonds, die eine Filiale beispielsweise in London haben oder Schweizer Manager, die ihre Fonds in der EU vertreiben wollen. Die EU-Finanzminister sprachen sich am Dienstag für ein abgestuftes System aus, mit nationalen Zulassungen.
Wenn Fonds und Manager, die in Drittstaaten ansässig sind, in der EU tätig werden wollen, braucht es bilaterale Abkommen zwischen ihrem Sitzland und dem betreffenden EU-Staat. Eine generelle Bewilligung für die gesamte EU («EU-Pass») ist nicht vorgesehen.
Für eine andere Version stimmte am Montag der Wirtschaftsausschuss (ECON) des EU-Parlaments. Die Abgeordneten wollen eine einheitliche Zulassung schaffen, mit der die Hedgefonds-Manager aus Drittstaaten in allen EU-Ländern aktiv werden. Für die liberale Lösung, welche die SFA für Drittstaaten fordert, sieht Den Otter «entsprechende Vorschläge» in der ECON-Version.
Sobald der definitive Gesetzestext vorliege, «appellieren wir an Bund und die Finanzmarktaufsichtsbehörde FINMA, die entsprechenden Verhandlungen mit der EU, beziehungsweise den Mitgliedstaaten und der Börsenaufsicht ESMA so rasch als möglich aufzunehmen», so Martin Thommen, Präsident der SFA.
Die spanische EU-Ratspräsidentschaft möchte die Verhandlungen mit dem EU-Parlament möglichst schnell abschliessen. Läuft alles nach Plan, könnte die entsprechende EU-Richtlinie im Juli im Parlament in erster Lesung verabschiedet werden.