
CH/Fusionen und Akquisitionen 2009 stark rückläufig (Studie)
Zürich (awp/sda) – In der Schweiz sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Fusionen und Akquisitionen (M&A) getätigt worden als in der Vergangenheit. Viele Unternehmen horteten aus Vorsicht lieber ihre Barbestände, statt das tiefere Preisniveau bei vielen Vermögenswerten zu nutzen.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens KPMG wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr 276 Übernahmen und Fusionen mit einem Gesamtwert von 78,6 Mrd USD getätigt. Gegenüber 2008 bedeutet dies einen Rückgang von 14% beim Volumen der Transaktionen und einen Einbruch von gar 50 Prozent bei der Bewertung der gehandelten Vermögenswerte.
Der Blick auf die reinen M&A-Volumen macht deutlich, dass die Schweizer Unternehmen nach wie vor zu den Nettoerwerbern zählen: Nahezu zweimal häufiger erwarb ein Schweizer Käufer ein Objekt im Ausland als umgekehrt.
Drei Viertel der Zielobjekte für Schweizer Unternehmen befanden sich in Westeuropa und 13% in Nordamerika. Analog dazu kommen rund zwei Drittel der Erwerber von Schweizer Objekten aus Westeuropa und ein Viertel aus Nordamerika. Keine grosse Rolle spielt hingegen die Region Asien-Pazifik.
Nach einer längeren Phase praktisch ohne M&A konnten gegen Jahresende 2009 sowie zu Beginn des Jahres 2010 zahlreiche neue Transaktionen verzeichnet werden. Dies deutet auch aufgrund der allgemeinen Erholung der Wirtschaft und der guten Versorgung der Unternehmen mit Barmitteln auf ein deutlich besseres Jahr 2010 hin.
Laut KPMG-Studie hat es den Anschein, als hätten die Schweizer Unternehmen den schlimmsten Teil des Sturms bereits überstanden. Im Hinblick auf mögliche Investitionen würden sie allmählich wieder Ausschau nach potenziellen Anlagezielen halten.
Die Finanzinvestoren leiden laut KPMG weiterhin unter der «Fessel eines mangelnden Angebots von Fremdfinanzierungen». 2010 dürften Fusionen und Transaktion wieder im bisherigen Masse auf die Tagesordnung zurückkehren, da sich die Bedingungen für die Durchführung weiter verbessern würden. Die Erholung werde langsam und stetig ausfallen, heisst es in der Studie.
ch