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Das Doppelpack der Schweizer Fussball-Nati

Die Degen-Brüder: Ein Blick genügt, um sich zu verstehen. swissinfo.ch

Die Basler Zwillinge Philipp und David Degen gehören zu den 23 Spielern der Schweizer Nationalmannschaft an der Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland.

Sie sind die fünften Zwillinge, die in einer Nationalmannschaft an einer Fussball-WM teilnehmen. Für die Schweiz eine Premiere.

Zwar gab es bereits Sam und Trello Abegglen in den 30er-Jahren, Heinz und Herbert Hermann in den 80ern und schliesslich Murad und Hakan Yakin, die in der Schweizer Nati spielten.

Doch erst die Degen-Brüder schafften es mit dem Nationalteam bis in eine WM-Endrunde. In der Geschichte dieses Turniers haben erst fünf Mal Zwillingsbrüder teilgenommen.

Vor Philipp und David Degen waren das Willy und René Van de Kerkhof, Frank und Ronald De Boer (beide Paare Niederlande), Michal und Marcin Zewlakow (Polen) sowie Ibrahim und Hossam Hassan (Ägypten).

Kurze dreissig Minuten

Wie ihre Vorgänger sind die beiden Brüder hocherfreut, diese privilegierten Momente zu teilen. “Für uns Zwillinge ist es ein einmaliger Moment, die Schlussphase der WM zusammen erleben zu können”, sagt der 30 Minuten ältere Philipp im Gespräch mit swissinfo.

Seit letztem Jahr spielt Philipp in der deutschen Bundesliga bei Borussia Dortmund. Auch in der Schweizer Nationalmannschaft hat er einen Stammplatz.

Im ersten WM-Match gegen Frankreich, das torlos unentschieden endete, konnte er bereits seine Stärken im Angriffsspiel unter Beweis stellen.

Keine Worte nötig

“David ist zwar ein Spieler wie jeder andere auch im Nationalteam, denn wir sind auf eine Art alle wie Brüder”, erklärt Philipp.

“Doch trotzdem ist es mit ihm irgendwie speziell. Wir brauchen keine Worte, um uns zu verstehen, denn wenn wir zusammen spielen, wissen wir genau, was der andere machen wird.”

Dies sei ein grosser Vorteil, schwärmt der Stürmer Philipp. “Wenn ich David beim Spiel zusehe, ist es, wie wenn ich bei ihm auf dem Platz wäre.”

Karrierenbeginn bei Basel

Auch wenn sie in dieser Saison nicht gemeinsam antreten (David spielt beim FC Basel), konnten die doch schon viele intensive Momente zusammen auf dem Spielfeld erleben.

Seit ihren ersten Trainings mit den Junioren des FC Oberdorf bis zu ihrem ersten gemeinsamen Einsatz im Trikot des FC Basel.

“Ich erinnere mich sehr gut an diesen Match”, schaut David Degen zurück, der damals im Sturm spielte. “Es war im August 2003 im Zürcher Hardturm gegen die Grasshoppers. Wir gewannen 4 zu 0. Aber natürlich ist die Weltmeisterschaft noch etwas mehr als das.”

Doch die beiden sind mehr als nur Brüder und Zwillinge, wie David betont: “Wir sind auch sehr gute Freunde. Wir sind immer direkt und ehrlich zueinander. Da weiss man immer, woran man ist.”

swissinfo, Matthias Froidevaux, Bad Bertrich
(Übertragen aus dem Französischen: Christian Raaflaub)

Die Kariere von David Degen:
FC Oberdorf: 1990-1996
FC Basel: 1996-1999
FC Aarau: 1999-2003
FC Basel: seit 2003
3 Einsätze mit der Schweizer Nationalmannschaft (erstmals gegen die Elfenbeinküste im Mai 2006)
Die Kariere von Philipp Degen:
FC Oberdorf: 1990-1996
FC Basel: 1996-2005
Borussia Dortmund: seit 2005
15 Einsätze mit der Schweizer Nationalmannschaft (erstmals gegen die Vereinigten Arabischen Emirate im Februar 2005)

Die Zwillinge Philipp und David Degen sind das fünfte Zwillingspaar in der Geschichte der WM-Endrunden.

Willy und René Van de Kerkhof (geboren am 16. Dezember 1951) spielten 1974 und 1978 für die Niederlande.

Ibrahim und Hossam Hassan (geboren am 10. August 1966) waren 1990 für Ägypten im Einsatz.

Frank und Ronald De Boer (geboren am 15. Mai 1970) spielten an den WM-Endrunden 1994 und 1998 als zweites Zwillingspaar für die Niederlande.

Michal und Marcin Zewlakow (geboren am 22. April 1976) schliesslich kämpften 2002 für Polen.

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