Frist für Gesuche an den Schweizer Holocaust-Fonds abgelaufen
Am Freitag (01.10.) ist die Eingabefrist für Gesuche an den Schweizer Fonds zugunsten bedürftiger Opfer von Holocaust/Shoa abgelaufen. Bis Ende September '99 bewilligte der Fonds 92 Prozent der gesamten Fondsmittel von insgesamt 273 Millionen Franken.
Am Freitag (01.10.) ist die Eingabefrist für Gesuche an den Schweizer Fonds zugunsten bedürftiger Opfer von Holocaust/Shoa abgelaufen. Bis Ende September ’99 bewilligte der Fonds 92 Prozent der gesamten Fondsmittel von insgesamt 273 Millionen Franken.
Das Ende der Eingabefrist für Gesuche war von der Fondsleitung bereits im vergangenen März auf den 1. Oktober 1999 festgesetzt worden. Später eingereichte Gesuche sollen nur mehr in Härtefällen geprüft werden.
Zu den bislang Begünstigten des Schweizer Spezialfonds, der von der Nationalbank, den Grossbanken und der Industrie geäufnet wurde, gehören neben anderen 310’000 Holocaust-Überlebende in der ganzen Welt. Sie alle erhielten einen Beitrag von 550 bis 2’000 Franken zugesprochen.
Von den bisher bewilligten 251 Millionen Franken (92 Prozent der Fondsmittel von 273 Millionen Franken) wurden bis Ende September 133 Millionen Franken an Partnerorganisationen überwiesen, die ihrerseits bislang gut 110 Millionen an Begünstigte ausbezahlten: In Osteuropa erhielten 40’0000 bis 45’0000 bedürftige Juden insgesamt rund 52 Millionen Franken; 44 Millionen Franken gingen an rund 62’0000 Juden in den USA, 27 Millionen Franken an nicht-jüdische Überlebende.
Bereits bewilligt aber noch nicht ausbezahlt sind laut Mitteilung der Fondsleitung 88 Millionen Franken an rund 120’000 Juden in Israel. Neu eingegangene, noch nicht geprüfte Gesuche betreffen vor allem Roma und Sinti sowie einige wenige Überlebende von Euthanasie-Programmen der Nazis. Wie die Fondsleitung weiter mitteilte, musste wegen der beschränkten Fondsmittel eine Altersgrenze für politisch Verfolgte festgelegt werden. Gesuche von jüngeren Überlebenden konnten demzufolge noch nicht berücksichtigt werden.
Für kommenden November stellte die Fondsleitung eine detaillierte Übersicht über die Gesuche und eine erste Bilanz über seine Arbeit in Aussicht. Anschliessend soll über die Verwendung der verbleibenden Gelder und die kumulierten Zinsen entschieden werden.
SRI und Agenturen
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