DEVISEN/Eurokurs gefallen – Portugal-Sorgen belasten
FRANKFURT (awp international) – Der Kurs des Euro ist am Dienstag angesichts steigender Sorgen um das Euro-Land Portugal gefallen. Die Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,4190 US-Dollar gehandelt. Im asiatischen Handel hatte der Euro noch bei 1,4232 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4166 (Montag: 1,4240) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7059 (0,7023) Euro.
«Die erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Portugal durch die Ratingagentur Moody’s hat den Euro unter die Marke von 1,42 Dollar gedrückt», sagte Devisenexpertin Jana Meier vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Die US-Ratingagentur hatte die Kreditwürdigkeit des ärmsten westeuropäischen Landes um eine Note auf «Baa1» gesenkt. Die Risikoaufschläge für portugiesische Staatsanleihen stiegen daraufhin auf neue Höchststände seit der Euro-Einführung. Portugal gilt als nächster Kandidat für den europäischen Rettungsmechanismus EFSF. Portugal hat derzeit aber nur eine geschäftsführende Regierung, die ohne Parlamentszustimmung kein Hilfsprogramm vereinbaren kann.
Im Nachmittagshandel fiel der Euro dann zeitweise bis auf ein Tagestief von 1,4149 Dollar. Nach schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten erholte er sich jedoch wieder. «Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben», begründete Meier den Anstieg. Der vielbeachtete Einkaufsmanagerindex war von 59,7 Punkten im Vormonat auf 57,3 Punkte gefallen. Volkswirte hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Rückgang auf 59,5 Punkte gerechnet.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87285 (0,88095) britische Pfund , 119,40 (119,56) japanische Yen und 1,3091 (1,3130) Schweizer Franken fest gelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.433,50 (1.435,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31.970,00 (31.870,00) Euro.
jsl/ajx/he