
Eurozone/Risikoaufschläge für Euro-Peripherieländer teilweise stark gestiegen
FRANKFURT (awp international) – Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen finanzschwacher Euro-Länder sind am Donnerstag teilweise dramatisch gestiegen. Besonders deutlich war der Anstieg in Griechenland, Irland und Portugal. Die Diskussion über mögliche Verfahren für geordnete Staatsinsolvenzen in der Eurozone haben die Anleihen der hoch verschuldeten Euro-Staaten bereits seit Beginn der Woche belastet, sagten Händler. Auch die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, wonach die Notenbank ihre Kaufprogramm für Staatsanleihen fortführen will, haben den Markt nicht beruhigt. Laut Händlern hat die EZB bereits in dieser Woche wieder Papiere gekauft, nachdem sie zuvor drei Wochen lange nicht am Markt aktiv war.
Die Renditen von zehnjährigen griechischen Anleihen stiegen von 10,72 Prozent auf 11,18 Prozent. In Portugal stiegen die Renditen von 6,16 Prozent auf 6,49 Prozent. Die Renditen irischer Staatsanleihen kletterten von 7,30 Prozent auf 7,75 Prozent. Die irischen Regierung wird noch an diesem Nachmittag neue Einzelheiten zu ihrem Haushaltsentwurf für das Jahr 2011 vorstellen. Es werden zusätzliche Einsparungen zwischen 5,5 bis 6 Milliarden Euro erwartet. Irland leidet vor allem unter der Bankenkrise.
In Spanien und Italien stiegen die Renditen jedoch kaum und blieben mit 4,34 Prozent und 3,96 Prozent deutlich unter dem Niveau der anderen Peripherieländer. Nach Einschätzung der Commerzbank kommt Spanien gut mit seiner Konsolidierung voran. Die Sorgenkinder blieben Portugal und vor allem Irland./jsl/bgf