Felsberg: Chemikalien auch in Zahnarztpraxis entdeckt
(Keystone-SDA) Felsberg GR – Die Ursache der heftigen Explosion am frühen Samstagabend in einem Doppel-Einfamilienhaus im bündnerischen Felsberg ist immer noch unklar. Chemische Substanzen fand die Polizei inzwischen auch in der Zahnarztpraxis des verunfallten Hausbesitzers.
Die Chemikalien, die am Sonntagnachmittag in der Praxis entdeckt worden seien, hätten nichts mit der beruflichen Tätigkeit des 50-Jährigen als Zahnarzt zu tun, teilte die Bündner Kantonspolizei am Montag mit. Der Mann, der als Zahnarzt im Nachbardorf Domat/Ems arbeitet, zog sich bei der Explosion im Keller schwere Verbrennungen zu. Seine gleichaltrige Frau wurde leicht verletzt.
Vier Personen unverletztZum Zeitpunkt der Explosion hatten sich neben dem Ehepaar noch mehr Leute im Einfamilienhaus aufgehalten. Polizeisprecher Thomas Hobi bestätigte Informationen der Nachrichtenagentur SDA, wonach vier weitere Personen im Haus waren. Sie befanden sich im ersten Stock und blieben unverletzt.
Der Wissenschaftliche Forschungsdienst des Forensischen Instituts der Kantons- und Stadtpolizei Zürich hat alle gefundenen Chemikalien entsorgt. Um welche Menge es sich handelt, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht angeben. Die Substanzen seien nach der Bergung sofort durch kontrollierte Sprengungen vernichtet worden, sagte Hobi.
Zustand des Hausbesitzers stabilDie Bevölkerung war laut Polizei zu keiner Zeit gefährdet. Einzeln verwendet, seien die chemischen Substanzen unproblematisch. Erst deren Mischung im Labor könne zu einer unkontrollierten Reaktion führen.
Der verletzte 50-jährige Hausbesitzer, ein Hobby-Chemiker, befindet sich im Universitätsspital Zürich. Sein Zustand sei stabil, hiess es bei der Polizei.
Über die Höhe des Sachschadens konnte die Polizei keine Angaben machen. Scheiben seien bei der Explosion in die Brüche gegangen, im Keller und im Parterre seien Möbel verschoben worden. Zudem seien Gitter über den Lichtschächten weggeflogen, sagte Hobi. Ob die Bausubstanz Schaden genommen habe, werde sich zeigen.
Die Sprengstoff-Spezialisten aus Zürich schlossen am Montagmittag ihre Arbeit ab. Die weiteren Ermittlungen werden von der Polizei und der Bündner Staatsanwaltschaft geführt.