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Finanzmarktaufsicht ruft bei Geldanlagen zur Vorsicht auf

(Keystone-SDA) Bern – Jedes Jahr vertrauen viele in der Schweiz ihr Geld illegalen Finanzdienstleistern an. 12’700 Anleger wurden seit Anfang 2009 Opfer solcher Gesellschaften – die FINMA schätzt den Schaden auf 220 Mio. Franken. Sie will die Bevölkerung für die Gefahren sensibilisieren.
Die Eidg. Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat in den letzten zwei Jahren 103 Verfahren wegen unbewilligter Finanzmarkttätigkeit geführt. 66 Gesellschaften wurden aus dem Verkehr gezogen, also entweder liquidiert oder in Konkurs gesetzt.
Die FINMA sucht aber nicht von sich aus nach illegalen Finanzdienstleistern, sondern wird nur aufgrund konkreter Hinweise aktiv. «Häufig ist der Schaden für die Anleger dann bereits entstanden», betonte FINMA-Direktor Patrick Raaflaub am Mittwoch vor den Medien in Bern.
Die FINMA appelliert deshalb an die Anleger, ihr Geld nur nach sorgfältigen Abklärungen zu investieren. Beispielsweise führt die Behörde auf ihrer Internetseite sowohl eine Liste der Gesellschaften und Personen mit Bewilligung, als auch eine Aufzählung der mutmasslich illegal tätigen Akteure.
Findige AnbieterWie die FINMA-Vertreter erklärten, passen sich Betrüger oft der aktuellen Lage an. Zurzeit gebe es etwa vermehrt Anbieter, die mit Investitionen in Gold würben.
Dabei ruft die FINMA zu Vorsicht auf: Für Kunden ist es schwierig zu überprüfen, ob die Gesellschaft tatsächlich über das Gold verfügt – was eine der Voraussetzungen ist, um keine Bankenbewilligung zu benötigen. Ist das Gold nicht bei der Gesellschaft gelagert, riskieren die Anleger, bei einem allfälligen Konkurs leer auszugehen.
Andere findige Anbieter offerieren gutgläubigen Investoren Aktien von Startup-Unternehmen, die in besonders zukunftsträchtigen Branchen tätig sein sollen. Manchmal werden die Unternehmen in der Folge gar nie operativ tätig.
Keinen AnstiegDer beste Schutz, um nicht Opfer von Betrügereien zu werden, sei die Skepsis der Anleger, betonte David Wyss, Leiter der FINMA-Abteilung Enforcement/Marktaufsicht. Bei der Behörde sind 12 Personen (Vollzeit) damit beschäftigt, gegen illegale Finanzintermediäre vorzugehen. Grundsätzlich gebe es aber nicht mehr Fälle als früher, erklärte FINMA-Direktor Raaflaub. «Wir haben keinen Trend festgestellt.»

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