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ADtranz-Chef Eckrodt zu Gesprächen in der Schweiz

Der Chef des deutschen Bahntechnikkonzerns ADtranz hat am Freitag (19.11.) Gespräche mit dem Kader von ADtranz Schweiz und Gewerkschaftern geführt. Dabei liess er für die Zukunft des ADtranz-Standortes Schweiz keine allzu grossen Hoffnungen aufkommen.

Der Chef des deutschen Bahntechnikkonzerns ADtranz, Rolf Eckrodt (Bild), hat am Freitag (19.11.) in Zürich Gespräche mit den Kadern von ADtranz Schweiz und den Gewerkschaften geführt. Dabei liess er über die Zukunft der ADtranz-Standorte Pratteln und Oerlikon keine allzu grossen Hoffnungen aufkommen.

Eckrodt traf am frühen morgen zu Gesprächen beim Sitz der ADtranz in Zürich-Oerlikon ein. Rund 300 ADtranz-Mitarbeiter der Produktionsstandorte Zürich und Pratteln standen Spalier und begrüssten den deutschen Konzernchef schweigend.

Laut Toni Patscheider vom Organisationskomitee zur Erhaltung der ADtranz-Arbeitsplätze in der Schweiz entschuldigte sich Eckrodt für die Art der Information zu den geplanten Stilllegungen von ADtranz Schweiz. Der ADtranz-Chef habe das in der Schweiz scharf kritisierte Vorgehen mit dem raschen Handeln begründet, das wegen eines Informationslecks notwendig geworden sei, verlautete aus Zürich. Eckrodt habe sich gesprächsbereit gezeigt, ohne jedoch falsche Hoffnungen zu wecken. Es bleibe dabei, dass kleine Standorte zu den grossen verlegt werden müssten und nicht umgekehrt.

Eckrodt wandte sich nach der Kaderinformation auch an die rund 300 Anwesenden der Belegschaft. Dabei sagte er, die Konzernspitze sei bezüglich des Standortes Schweiz empfänglich für neue Ideen. Diese müssten aber kostenneutral sein.

ADtranz hatte vor Wochenfrist (12.11.) die Schliessung von Produktionsstätten in der Schweiz angekündigt. Vom Entscheid betroffen sind die Waggonfabrik in Pratteln (Baselland) und eine Fabrik in Zürich-Oerlikon. Nach Angaben der Adtranz-Führung sollen in der Schweiz rund 750 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Mit dem drastischen Stellenabbau und Werkschliessungen will der seit Jahren mit Verlusten kämpfende Konzern wieder in die Gewinnzone rollen. In den kommenden drei Jahren werden weltweit 3’000 der knapp 24’000 Stellen abgebaut werden. Der Einschnitt erfolgte nur knapp ein Jahr nach der vollständigen Übernahme der weltweit tätigen Bahntechnikgruppe durch den Autokonzern Daimler-Chrysler. Er hatte vom Elektrotechnikkonzern ABB dessen 50-Prozent-Beteiligung an der Adtranz für 472 Millionen Dollar übernommen.

Die Schweizer Gewerkschaften und Angestelltenverbände wollen die Schliessung des Produktionsstandorts Schweiz der ADtranz nicht akzeptieren.

SRI und Agenturen

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