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Barry Callebauts Resultate weniger süss

An der Sonne getrocknete Kakao-Bohnen, im Westen der Elfenbeinküste in Afrika. Keystone

Barry Callebaut, weltgrösster Schokoladen-Hersteller, konnte den Umsatz leicht steigern, weist aber wegen Sonderkosten deutlich weniger Reingewinn aus.

Das in Zürich niedergelassene Unternehmen verkaufte im Geschäftsjahr 2004/05 über eine Million Tonnen Kakao und Schokolade.

Im Geschäftsjahr 2004/05 hat der Kakao- und Schokoladenproduzent Barry Callebaut 4% mehr Kakao und Schokolade verkauft – das sind mehr als eine Million Tonnen.

Der weltweit führende Hersteller steigerte den Umsatz um 0,3% auf 4,061 Mrd. Franken. Er führt dieses minime Wachstum auf niedrigere Kakaobohnenpreise und negative Währungseffekte zurück.

Sonderkosten drücken Reingewinn

Der Konzerngewinn vor Restrukturierung und Abschreibungen stieg im Ende August abgeschlossenen Geschäftsjahr um 40,4% auf 162,3 Mio. Franken.

Der Reingewinn nach Restrukturierungs-Aufwendungen und Abschreibungen jedoch sank auf 68,3 Mio. Fr., nach 115,6 Mio. Fr. im Vorjahr. Wie zuvor angekündigt, wurden diese Sonderkosten von 94 Mio. Franken dem vierten Quartal belastet.

“Die Preisfluktuationen des Rohmaterials Kakao haben keinen Einfluss auf unsere Resultate”, sagt Sprecherin Gaby Tschofen gegenüber swissinfo. “Wir kaufen für unsere Kunden ein, aber sie tragen das Preisrisiko.”

Laut Tschofen übt Barry Callebaut als Grosseinkäufer zwar keinen Preis-Einfluss auf die internationalen Rohwaren-Märkte aus. Dennoch bemühe sich der weltweit grösste Verarbeiter auch um nachhaltige Programme, um die Kakao-Produzenten zu unterstützen.

Nennwertreduktion statt Dividende

Der Preis der Barry-Callebaut-Aktie hat sich innert eines Jahres gut entwickelt: Er stieg relativ konstant von 250 Franken im November 2004 auf momentan 380 Franken.

Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären vor, die Ausschüttung zu erhöhen, in Form einer Nennwertreduktion. Diese beträgt pro Aktie 8 Franken und wird kosten und verrechnungssteuerfrei an die Aktionäre ausbezahlt.

Andreas Schmid, Verwaltungsrats-Präsident seit sieben Jahren, davon vier Jahre gleichzeitig als CEO, äusserte den Wunsch, das Präsidium an Andreas Jacobs abzugeben und selbst das Vizepräsidium zu übernehmen.

Aussichten für das kommende Jahr

Patrick de Maeseneire, CEO, sieht die Kostenführerschaft und geografische Expansion, zusammen mit Innovationen, als Eckpunkte des kommenden Jahres.

Im Oktober sei eine neue Schokoladenfabrik an der US-Westküste eingeweiht worden. Bei Moskau sei eine Fabrik in Planung, die ab Anfang 2007 produzieren soll. In China wird die Übernahme einer bestehenden Fabrik geprüft.

Bis 2010 soll durch diese Expansion der Marktanteil in Regionen ausserhalb von Westeuropa und Nordamerika von heute 11% auf 20% erhöht werden.

swissinfo und Agenturen

Barry Callebaut, mit Sitz in Zürich, ist der weltweit grösste Verarbeiter von Kakaobohnen und Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten und Süsswaren.

Das Unternehmen unterhält über 30 Produktions-Standorte in 23 Ländern.

Es beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeitende.

Es beliefert die gesamte Lebensmittelbranche, vom industriellen Nahrungsmittel-Hersteller über das Gewerbe wie Chocolatiers, Confiseure und Bäcker bis zum Einzelhandels-Konzern.

Zu den Produkten bietet Barry Callebaut auch Services bei Produkte-Entwicklung, Verarbeitung, Schulung und Marketing.

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