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Besser kein Sushi aus Bodenseehecht

Hechte aus dem Bodensee sollten nicht mehr roh gegessen werden. Keystone

Sushi - Häppchen mit rohem Fisch - aus Seehecht können zu einer unappetitlichen Angelegenheit werden: Viele Hechte im Bodensee sind vom Hechtbandwurm befallen. Um das Problem in den Griff zu bekommen, gibt's für diese Fische keine Schonzeit mehr.

Zwar stelle der Hechtbandwurm für Menschen kein gesundheitliches Risiko dar, hält Christian Ruhlé, Vorsteher der st. gallischen Fischereiverwaltung fest. Wer einen Hecht ausnehme und in dessen Bauch Bandwürmer finde, verzichte aber von selber auf Sushi aus rohem Hechtfleisch, vermutet er.

Vom Hüpferling in den Hecht

Der Hechtbandwurm hat einen komplizierten Lebenszyklus: Er lebt im Darm des Hechts. Seine Eier gelangen mit dem Hechtkot ins Wasser. Aus den Eiern schlüpfen winzige Larven, die von kleinen Hüpferlingen (Planktontierchen) gefressen werden.

Schluckt ein Barsch einen befallenen Hüpferling, wandert die Larve in die Leber des Barschs. Dort wird sie eingekapselt, und es bildet sich ein kleiner weisser Knoten, eine Zyste. Wird ein Barsch von einem Hecht erbeutet, entwickeln sich im Hechtdarm erwachsene Würmer. Der Kreislauf beginnt von vorn.

Krankheit eindämmen

Um den Hechtbandwurm zu bekämpfen, wurden vor zwei Jahren einige Schon-Vorschriften für Hechte im Bodensee aufgehoben. Ziel ist es, den Hechtbestand massiv zu verringern, um die Krankheit einzudämmen, wie Ruhlé sagte.

Es gibt keine Schonzeit mehr und kein Schonmass mehr. Auch für kleine Fische besteht eine «Anlandepflicht». Sie dürfen nicht ins Wasser zurückgeworfen werden. Fünf Jahre lang werden die Ergebnisse des Programms beobachtet. In drei Jahren wird Bilanz gezogen.

swissinfo und Agenturen

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