Eine moderate Besteuerung
Kantone und Gemeinden profitieren am meisten von den direkten Steuern. Der Bund zieht seinen Anteil viel rücksichtsvoller ein.
Der Zentralstaat ist bescheiden bei seiner Besteuerung. Er erhebt eine direkte Bundessteuer (DBS) auf dem Einkommen, das Vermögen dagegen besteuert er nicht.
Die DBS belastet die Rechnung der Steuerpflichtigen nicht allzu stark. Ein Beispiel: in der Stadt Freiburg musste ein Ehepaar mit einem steuerbaren Einkommen von 100’000 Franken dem Kanton 9322 Franken abliefern, der Gemeinde 7923 Franken, dem Bund aber nur 2425 Franken.
Eine sehr progressive Steuer
Ausserdem ist ein Teil der Bevölkerung von der Bundessteuer befreit. Sie beginnt für Unverheiratete erst ab einem Einkommen von 16’100 Franken und für Ehepaare ab 27’400.
Ferner ist die DBS sehr progressiv. Für Verheiratete beginnt die Besteuerung mit 1% bei einem Einkommen von 27’400 Franken und steigt bis auf 13% für ein Einkommen von 788’300 Franken. Für alles, was darüber liegt, gilt ein fester Satz von 11,5%.
Die meisten Ehepaare in der Schweiz, deren Jahreseinkommen im Allgemeinen zwischen 65’000 und 100’000 Franken liegt, zahlen zwischen 3 und 6% Bundessteuer.
Eine vor allem indirekte Steuer
Angesichts dieses Systems macht die direkte Steuer nur einen bescheidenen Teil der Einkünfte des Bundes aus.
2001 kassierte der Bund 48,9 Milliarden Franken. Nur ein Viertel dieser Summe (12,8 Milliarden) kamen von der DBS. Zur direkten Bundessteuer kommt noch die Verrechnungssteuer, welche dem Bund weitere 896 Millionen einbrachte.
Aber eigentlich kommt die Hälfte der Einnahmen des Bundes aus der indirekten Besteuerung (60,9% im Jahr 2001).
Der grösste Teil dieser indirekten Besteuerung stammt aus der Mehrwertsteuer (2001 waren das 34,8% der Gesamteinnahmen). Dazu kommen andere indirekte Steuern wie die Mineralölsteuer (10%), die Tabaksteuer (3,7%) und die Stempelabgaben (7%).
Olivier Pauchard
Übertragen aus dem Französischen: Charlotte Egger
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