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Esec schreibt wieder schwarze Zahlen

Halbleiterplatten von Esec. Keystone

Die Chipautomaten- Herstellerin Esec ist 1999 nach dem dramatischen Einbruch von 1998 wieder in den schwarzen Zahlen. Das bald zum Unaxis-Konzern gehörende Unternehmen rechnet damit, in den Zukunft das Marktwachstum von 25 bis 30 Prozent zu übertreffen.

Rascher als erwartet hat sich die Hightech-Firma mit Sitz in Cham ZG von der Krise erholt. Grund sind der starke Aufschwung in der Halbleiterindustrie und die Radikalkur im Unternehmen, wie Esec- Chef Felix Bagdasarjanz am Dienstag (30.05.) an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich erklärte.

Esec hat sich 1999 ganz auf das Kerngeschäft der Herstellung von Automaten für die Montage und elektrische Verbindung von Halbleiterbauelementen konzentriert.

Den Boom in der Halbleiterbranche führte Bagdasarjanz auf die grosse Nachfrage zurück, die von der mobilen Kommunikation, vom Internet, sowie der Konsum- und Automobilelektronik angetrieben werde. Für die nächsten zwei Jahre geht Bagdasarjanz von einem Marktwachstum von jährlich 25 bis 30 Prozent aus.

Esec werde Marktanteile dazugewinnen und überdurchschnittlich wachsen, gab sich der Firmenchef überzeugt. Auch die Rendite soll sich verbessern. Ziel sei eine Ebit-Marge (Betriebsgewinn verglichen mit dem Umsatz) von 15 Prozent im Hoch und wenigstens 10 Prozent im Tief eines Geschäftszyklus. 1999 hat Esec knapp 11 Prozent erreicht.

Zurückhaltender Start im Jahr 2000

Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist Esec nach Angaben von Bagdasarjanz allerdings auf Grund technischer Schwierigkeiten mit neuen Automaten hinter den Erwartungen zurück geblieben. Konkrete Zahlen werden erst am 15. Juni veröffentlicht.

Wie Esec bereits früher bekannt gegeben hat, ist der Umsatz 1999 gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent auf 447,9 Mio. Fr. gestiegen. Operativ hat sich das Unternehmen von einem Verlust von 87,4 Mio. Fr. auf einen Betriebsgewinn von 49,1 Mio. Fr. verbessert. Der Konzerngewinn kam auf 51,2 Mio. Fr. zu stehen. 1998 hatte Esec inen Reinverlust von 98,1 Mio. Fr. geschrieben.

Wie Finanzchef Thomas Casata bekannt gab, steigerte die Sparte «Die Bonder» (Automaten zur Befestigung von Chips auf Trägermaterialien) ihren Umsatz um 178 Prozent. Der Geschäftsbereich «Wire Bonder» (Verdrahtung von Chips) legte um 123 Prozent zu.

Auf Grund der guten Ergebnisse beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 29. Juni eine Dividende von 12.50 Fr. pro Namensaktie. Die Aktionärsversammlung wird auch das letzte Wort zur angestrebten Mehrheitsbeteiligung der Unaxis (ehemals Oerlikon- Bührle-Holding) haben.

Selbständig unter dem Unaxis-Dach

Unaxis hält seit November 1999 eine Esec-Beteiligung von 27 Prozent. Vor drei Wochen hat der Technolgiekonzern entschieden, auch die Anteile des Esec-Gründers Karl Nicklaus zu kaufen. Unaxis kommt damit auf eine Mehrheitsbeteiligung von über 52 Prozent.

Damit wäre das Unternehmen auf Grund des neuen Börsengesetzes zu einem Übernahmeangebot an die Minderheitsaktionäre verpflichtet.

Weil Unaxis-Chef Willy Kissling Esec weiterhin als eigenständiges Unternehmen mit teilweise öffentlichen Aktien an der Börse kotiert haben will, sollen die Esec-Aktionäre Unaxis mit einer Ausnahmebestimmung (Opting out) vom vollständigen Übernahmeangebot dispensieren.

Bagdasarjanz betonte, dass Esec trotz der Übernahme ihren unternehmerischen Spielraum behalten werde. «Esec bleibt Esec -auch unter dem Dach von Unaxis», hielt er vor den Medien fest.

swissinfo und Agenturen

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