
Grossbanken erhöhen Löhne individuell
Die beiden Grossbanken UBS und CS gewähren ihren Beschäftigten in der Schweiz nächstes Jahr keine generellen Lohnerhöhungen. Sie wollen die Gesamtlohnsumme aber individuell und leistungsbezogen um 1,5 beziehungsweise 2,0 Prozent erhöhen.
Die beiden Grossbanken UBS und CS gewähren ihren Beschäftigten in der Schweiz nächstes Jahr keine generellen Lohnerhöhungen. Sie wollen die Gesamtlohnsumme aber individuell und leistungsbezogen um 1,5 beziehungsweise 2,0 Prozent erhöhen.
Der Bankpersonalverband warnte vor den Konsequenzen dieser Entwicklung. Die Credit Suisse Group (CSG) gab am Dienstag (7.12.) bekannt, dass sie anstelle von generellen Lohnerhöhungen ab April 2000 zwei Prozent der bisherigen Lohnsumme für individuelle und leistungsbezogene sowie für markt- und funktionsbezogene Anpassungen zu Verfügung stellt. Zudem zahlt die Bank weiterhin Boni für herausragende Leistungen. Die UBS hatte Anfang November mitgeteilt, dass sie ihre Lohnsumme ab April 2000 um 1,5 Prozent erhöht. Das Geld wird zuzüglich Sozialkosten leistungsorientiert in erster Linie dort verwendet, wo im Funktionsvergleich lohnmässig Entwicklungspotential besteht. Zudem werden alle Beschäftigten und die Kadermitglieder in den leistungs- und erfolgsabhängigen Bonusprozess einbezogen.
Bei der UBS könnten insgesamt 20’000 Beschäftigte und bei der CS rund 21’000 Beschäftigte in den Genuss dieser Anpassungen kommen, wie es bei den beiden Banken auf Anfrage hiess. Beide Grossbanken zahlen ihre Löhne nicht mehr in 13, sondern in zwölf Tranchen aus. Zur Höhe der Bonuszahlungen wollten sich die jeweiligen Bankenvertreter nicht äussern mit der Begründung, dass diese sehr unterschiedlich ausfielen.
Urs Tschumi, der Zentralsekretär des Schweizerischen Bankpersonalverbands, zeigte sich vom Resultat der Lohnrunde bei der UBS und der CS zeigte sich nicht zufrieden; der Bankpersonalverband habe den Personalkommissionen die Empfehlung gegeben, sie sollten sich drei Prozent fordern. Weil die Grossbanken ihre diesjährige Lohnrunde abgeschlossen haben und das Ergebnis für die übrige Branche Signalwirkung hat, dürften nun auch die anderen Banken mit den Verhandlungen beginnen. Der Arbeitnehmervertreter warnte vor den Konsequenzen einer zu starken Intransparenz bei zunehmender Individualisierung der Anpassungen. ‹Wenn jemand zwei, drei Jahre lang nichts erhält, nimmt die Loyalität gegenüber dem Arbeitnehmer ab›, sagte er. Es bestehe dann die Gefahr, dass sich der Arbeitnehmer innerhalb der Bank selbständig macht und in die eigene Tasche wirtschafte.
SRI und Agenturen

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