
OECD sagt kontinuierlichen Aufschwung voraus
Das Wachstum der Schweizer Wirtschaft wird sich nach den Erwartungen der OECD in den kommenden beiden Jahren beschleunigen. Mögliche Unsicherheitfaktoren sieht die OECD nur in der Entwicklung des Frankenkurses und in der Konjunktur in Deutschland.
Das Wachstum der Schweizer Wirtschaft wird sich nach den Erwartungen der OECD in den kommenden beiden Jahren beschleunigen. In ihrem am Dienstag (16.11.) veröffentlichten Wirtschaftsausblick bezeichnet sie nur den Frankenkurs und die Konjunktur in Deutschland als Unsicherheitsfaktoren.
Im Vergleich zur letzten Prognose vom vergangenen August revidierte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht nach oben. Demnach wird das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) dieses Jahr um 1,4 Prozent steigen, verglichen mit der letzten Voraussage von 1,2 Prozent.
Im kommenden Jahr kann die Schweiz im Urteil der OECD mit einem Wachstum von 1,8 Prozent und im Jahre 2001 mit einem solchen von 2,2 Prozent rechnen. Die Prognosen der OECD für das Jahr 2000 bewegen sich innerhalb der Bandbreite der Voraussagen der Schweizer Konjunkturexperten und –institute. Für das übernächste Jahr liegt die OECD am oberen Rand der Erwartungen.
Die OECD begründete die vorausgesagte Wachstumsbeschleunigung vor allem mit der Wiederbelebung der Bauinvestitionen. Damit werde ein grosses Hindernis auf dem Weg zu besseren Wirtschaftsergebnissen beseitigt. Gestützt werde dieser Aufwärtstrend durch den schrittweisen Abbau des Überangebots an Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie durch die grossen öffentlichen Infrastrukturprojekte. Die OECD rechnet zudem mit einer Ausweitung des Exportvolumens und bezeichnet die gesunde Ertragslage der Unternehmen als gute Voraussetzung für eine steigende Nachfrage nach Maschinen und Ausrüstungen.
Der private Konsum, die mit Abstand wichtigste Komponente des BIP, wird nach Einschätzung der OECD wahrscheinlich durch die steigenden Löhne und das sich aufhellende Konsumklima beflügelt werden.
Die Arbeitslosenquote wird in der Schweiz laut OECD in den kommenden beiden Jahren bei 2,6 beziehungsweise 2,2 Prozent liegen. Auch die Inflationsaussichten werden mit Raten von 0,8 und 1,1 Prozent von der OECD weiterhin günstig eingestuft.
Die OECD rät der Schweiz, an den akkommodierenden monetären Rahmenbedingungen festzuhalten – mit anderen Worten zu einer anhaltend lockeren Geldpolitik der Nationalbank. In der Finanzpolitik sollte die Schweiz am Haushaltziel 2001 festhalten und die vorausschauende Budgetpolitik durch Reformen der Rentenversicherung und des Gesundheitswesens ergänzen. Die grössten Prognosefehler könnten gemäss OECD durch die Tendenz des Schweizer Frankens zur Aufwertung im Falle von Finanzkrisen entstehen. Als weiterer Unsicherheitsfaktor wird die Stärke der Konjunkturerholung in Deutschland bezeichnet.
SRI und Agenturen

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