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Presseschau vom 23.04.2003

Neben der Neuordnung in Irak beschäftigen die Schweizer Medien die Wahlen vom kommendem Herbst und einmal mehr die Airline Swiss.

Die Forderungen nach harten Massnahmen des Swiss-Managements werden immer lauter.

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) stellte am Dienstag ihr Programm für die Wahlen im kommenden Herbst vor. Und das Vorpreschen am Nachrichten armen Osterdienstag hat sich gelohnt: Die meisten Zeitungen räumen der SVP grosszügig Platz ein.

Am gleichen Tag lancierten die Parteiexponenten sowohl im Tessin, in der Romandie, wie auch in der Deutschschweiz die Kampagne. Der Berner BUND spricht von der «professionellsten Stimmenfangmaschine im Land», der CORRIERE DEL TICINO von einer «Mini tour de Suisse» und LE TEMPS von einem «Marathon». Die Inhalte jedoch hätten nicht überrascht, «la plateforme électorale est sans surprise».

Einzig neu sei, so der Kommentator, dass die Themen Asylmissbrauch, Steuersenkungen und die scheinbare Unsicherheit der Bevölkerung weit von denjenigen Themen entfernt seien, welche die Menschen gemäss Meinungsumfragen beschäftigten.

Die BASLER ZEITUNG findet:

«Die SVP hat Recht, wenn sie den Schweizer Schuldenberg anprangert. (…) Doch das Ziel (…) ist nicht ein gesunder, schuldenfreier Schweizer Staat, (…) sondern ein ausgehungerter, schwacher Nachtwächterstaat, der insbesondere seinen sozialen Aufgaben nicht mehr nachkäme.»

Swiss-Management muss handeln

Für die AARGAUER ZEITUNG ist die Schweizer Fluggesellschaft zentrales Thema. Konkret geht es um die beiden Grossbanken UBS und CS, welche einen Kredit an die Swiss nicht verlängert haben. Für die AZ ein Zeichen, dass die Zweifel an der Swiss grösser werden:

«Zurzeit läuft so ziemlich alles gegen den Schweizer Carrier: Krieg, Sars, Lohnstreitigkeiten, Überkapazitäten und, und, und. Das inzwischen spürbar überforderte Management pflegt dazu eine Kommunikationspolitik, die kaum Vertrauen erwecken kann.»

Das Swiss-Management müsse endlich handeln, viele Möglichkeiten blieben nicht, so die AZ:

«Es bleibt die Flucht unter das Dach einer grossen Allianz, und die Flotte sowie das Streckennetz weiter zu verkleinern oder (…) die Gesellschaft geordnet zu liquidieren.»

Skeptisch betrachtet auch die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG die Zukunft der Swiss. «Airline-Geschäftsmodell nicht tragfähig?», fragt sie. Und appelliert dringend: «Es sind Taten gefordert.»

Derweil zeigt der BLICK die neuen Swiss-Uniformen. Insgesamt kosteten die Uniformen für die Piloten und männlichen Flugbegleiter 7 Millionen Franken, weiss das Boulevardblatt.

«Klassisch elegant ist sie – trotzdem ziemlich bieder. Es fehlt ein Hauch spritzig-freches Design», so der Kommentar zum Stil der Kleider.

Rasend schnelle Fahrt

Bei weitem weniger gut angezogen und bei weitem nicht abgehoben ist der 19-Jährige, der in der BERNER ZEITUNG zu Wort kommt. Der neue Testfahrer für den Formel-1-Rennstall Sauber, der Berner Seeländer Neel Jani.

Er sei auf gutem Weg, als nächster Schweizer Formel-1-Pilot Geschichte zu schreiben, so die BZ.

Für Jani selber scheint das noch weit weg, er habe bei seiner ersten Fahrt keine Probleme mit dem Wagen gehabt, erzählt er. Und:

«Ich bin erstmals 300 gefahren.»

swissinfo, Eva Herrmann

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