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Rekordtiefe Teuerung

Rekordtiefe Teuerung swissinfo.ch

Recht stabile Preise in der Schweiz. Billiger wurden vor allem Benzin und Heizöl. Im ganzen letzten Jahr betrug die Teuerung durchschnittlich 1,0 Prozent.

Der Landesindex der Konsumentenpreise blieb im Dezember 2001 gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert (-0,04 Prozent) und erreichte den Stand von 101,3 Punkten (Mai 2000 = 100), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag bekannt gab.

Das ingesamt stabile Preisniveau im Dezember 2001 ist durch zwei gegenläufige Trends geprägt. Tiefere Indexziffern und entsprechend billigere Preise wurden für den Verkehr (-0,4 Prozent), für Wohnen und Energie (-0,4 Prozent) und für Nachrichtenübermittlung (-0,2 Prozent) verzeichnet.

Umgekehrt verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,8 Prozent), alkoholische Getränke und Tabak (+0,5 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (+0,2 Prozent).

Unverändert blieben die Preise für Hausrat und laufende Haushaltsführung und für Freizeit und Kultur.

Es geht in etwa so weiter

Das Preisniveau für Inlandgüter erhöhte sich im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 1,7 Prozent, während dasjenige für Importgüter um 1,2 Prozent sank.

Für dieses Jahr rechnet das BFS mit einer mittleren Jahresteuerung von 1,1 Prozent, wie Gilbert Vez von der Sektion Preise und Verbrauch im Bundesamt für Statistik sagte.

Die Schweizerische Nationalbank, die mit ihrer Geldpolitik für stabile Preise sorgt, rechnet mit 0,9 Prozent Teuerung im laufenden Jahr. Die Zürcher Kantonalbank hatte ihre Inflationsprognosen für das Jahr 2002 von ursprünglich ebenfalls 1,1 Prozent auf 0,7 Prozent nach unten korrigiert.

Kein Inflationsrisiko am Horizont

Experten zeigten sich vom stabilen Preissniveau nicht überrascht. «Damit haben wir gerechnet», erklärte Alois Bischofberger, der Chefökonom der Credit Suisse. Auch im neuen Jahr wird die Schweiz nach Ansicht von Ökonomen nicht mit Teuerungs-Problemen zu kämpfen haben.

Ausschlaggebend sind vor allem die Erdölpreise. «Hier besteht der grösste Unsicherheitsfaktor», sagte Jean-Pierre Béguelin, Chefökonom bei der Bank Pictet & Cie. Andere Faktoren wie Löhne und Zinsniveau würden kaum negative Überraschungen bringen.

Die Schweizerische Nationalbank erhält durch die geringe Inflation Spielraum. «Sie könnte den Wirtschaftsmotor mit einer weiteren Zinssenkung nochmals ankurbeln», sagte Eric Parisod von der Waadtländer Kantonalbank.

Umgekehrt rechnet Bischofberger aufgrund der internationalen Zins- und Konjunktur-Entwicklung im Jahresverlauf eher damit, dass die Nationalbank die Zinsen nicht auf dem niedrigen Niveau belassen wird.

Musterknabe Schweiz

Mit einer Jahresendteuerung von 0,3 Prozent und einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 1,0 Prozent für 2001 hat die Schweiz in Europa wieder die Rolle des Musterknaben bezüglich der Preisstabilität übernommen. Am nächsten kamen der Schweiz im Durchschnitt der zwölf Monate bis Ende November Grossbritannien mit einer Teuerung von 1,2 Prozent und Frankreich mit 1,8 Prozent. Die höchsten Inflationsraten wiesen im Zwölf-Monats-Mittel die Niederlande und Portugal mit 4,9 beziehungsweise 4,4 Prozent auf.

Die Jahresteuerung in der Euro-Zone ist im Dezember 2001 nach vorläufigen Berechnungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat erwartungsgemäss weiter zurückgegangen.

Die Konsumentenpreise seien im Jahresvergleich um 2,0 Prozent gestiegen nach einem Plus von 2,1 Prozent im November, teilte Eurostat am Freitag in Brüssel mit.

Damit sank die Inflationsrate auf die Marke, bis zu der nach Definition der Europäischen Zentralbank (EZB) mittelfristig Preisstabilität gewährleistet ist. Die EZB erwartet einen weiteren Inflationsrückgang im Verlauf von 2002.

swissinfo und Agenturen

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