Schweizer Opfer bei Busunfall in der Türkei

Bei einem Unfall eines Reisecars mit Passagieren aus der Schweiz sind in der Südtürkei drei Menschen getötet und mehrere Dutzend weitere verletzt worden.
Am Dienstag brachte die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) alle Unfallopfer in die Schweiz zurück.
Nach einem Not-Ambulanzflug am Morgen kam am Abend der Grossteil Verletzter mit einem Linienjet nach Zürich. Für den Linienflug hatte die Rettungsflugwacht Rega eigens eine Maschine der Fluggesellschaft Belair gechartert.
Mit der Maschine wurden 35 Personen, darunter 31 Verletzte, aus dem südtürkischen Antalya nach Zürich gebracht. Die Verletzten, die um 18.30 Uhr in Zürich-Kloten landeten, wurden mit Ambulanzfahrzeugen in Spitäler in der ganzen Deutschschweiz gebracht.
Zwei Schwerverletzte mit Lungenverletzungen mussten während des dreistündigen Fluges mit Sauerstoff und Medikamenten versorgt werden, wie der leitende Rega-Arzt, Oliver Seiler, am Dienstagabend sagte.
Diverse weitere Unfallopfer hatten Knochenbrüche, Quetschungen oder Prellungen. Die Versorgung der Patienten und die Stimmung an Bord seien sehr gut gewesen.
Identifikation noch nicht abgeschlossen
Bei dem schweren Unglück vom Sonntag waren drei Menschen ums Leben gekommen und 47 weitere verletzt worden. Bei den Todesopfern handelt es sich um einen Mann mit Wohnsitz in der Schweiz – die Nationalität ist unklar – sowie um ein türkisches Ehepaar, das in der Schweiz lebte und Ferien in der Heimat machte.
Zwei Drittel der rund 50 Businsassen, die alle aus der Schweiz kamen, sind Schweizer Bürger, ein Drittel Türken, die in der Schweiz wohnen. Die Touristen waren mit dem Glarner Reiseveranstalter Castell Reisen unterwegs.
Unfallursache weiterhin unbekannt
Der Bus des Glarner Veranstalters Castell Reisen verunglückte am vergangenen Sonntag bei der Ortschaft Akseki zwischen Ürgüp und Manavgat auf einer Bergstrasse, wie Castell-Chef Roman Schmucki sagte.
Der Car sei bei Regen auf der teils asphaltierten, teils gepflästerten Strasse talwärts gefahren. Dabei sei er ins Schleudern geraten und habe sich überschlagen. Die genaue Ursache des Unfalls sei jedoch noch nicht bekannt.
Das Unternehmen aus Näfels besteht seit 17 Jahren und bietet günstige Flug-, Bus- und Städtereisen sowie Kreuzfahrten an. Die vom Busunglück betroffenen Touristen befanden sich auf einer achttägigen Kapadokien-Rundfahrt, wie Schmucki weiter sagte.
Die Reisen beginnen in Antalya und führen über mehrere Ortschaften dorthin zurück. Unterwegs werden Teppichknüpfereien, Schmuck- und Lederwarenhersteller besucht. Dafür sind die Reisepreise ausserordentlich günstig. Der tiefe Preis habe mit dem Unglück aber nichts zu tun, betonte Schmucki.
In der Türkei arbeitet der Glarner Reiseveranstalter mit vier lokalen Busunternehmen zusammen. Dabei kämen nur neue Fahrzeuge – nicht älter als zwei Jahre – zum Einsatz. Die Chauffeure seien gut ausgebildet und hätten Erfahrung. Zum Fahrer des Unglücksbusses liegen Schmucki aber keine Informationen vor.
swissinfo und Agenturen

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