
Swiss Re: Chefwechsel nach Milliardenverlust
Eine Woche, nachdem der Rückversicherungskonzern Swiss Re Milliardenverlust angekündigt hatte, gibt es einen Chefwechsel: Konzernchef Jacques Aigrain wird durch seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Lippe ersetzt.
Zu Agrains Abgang heisst es in einer Medienmitteilung lediglich, der Verwaltungsrat von Swiss Re habe den Rücktritt «angenommen». Der scheidende Konzernchef wird mit den Worten zitiert, mit einem Wechsel an der Spitze sei den Interessen von Swiss Re «am besten gedient».
An die Spitze des zweitgrössten Rückversicherers der Welt tritt nun der 53-jährige Deutsche Stefan Lippe. Dieser gilt als altgedienter Fachmann für das klassische Rückversicherungsgeschäft. Allerdings wiesen Analysten darauf hin, dass Lippe in der Ära Aigrain ebenfalls schon in der Geschäftsleitung war.
Lippe ist seit 25 Jahren bei Swiss Re, zuletzt als Stellvertreter des Konzernchefs und operativer Chef (COO).
«Der scheidende CEO hinterlässt eine Giftmülldeponie sondergleichen», kommentierte die Privatbank Wegelin den Rücktritt Agrains.
Letzte Woche musste Swiss Re überraschend einen Verlust von 1 Mrd. Fr. für 2008 bekanntgeben. Schuld an den tiefroten Zahlen sind Milliardenabschreibungen auf Finanzanlagen. Swiss Re ist genötigt, bis zu 5 Mrd. Fr. frisches Kapital aufzunehmen. Davon übernimmt der legendäre US-Investor Warren Buffett 3 Mrd. Fr. und wird so wichtigster Einzelaktionär von Swiss Re.

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