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Swisscom aus UMTS-Auktion in Deutschland ausgestiegen

Für Swisscom wurden die Preise für deutsche UMTS-Lizenzen zu hoch. Keystone

Die Swisscom hat in der Auktion um die deutschen UMTS-Lizenzen nach 125 Bietrunden das Handtuch geworfen. Am frühen Freitagabend (11.08.) war die "Schmerzgrenze" bei rund 9,8 Mrd. D-Mark für zwei Frequenzblöcke erreicht.

Der Schweizer Telekommunikations- Konzern war gemeinsam mit ihrer deutschen Mobilfunk-Tochter Debitel gegen sechs Mitbieter angetreten. Sie streckten als Erste die Waffen, nachdem sie in Runde 125 noch 4,897 Mrd. und 4,870 Mrd. D-Mark für zwei Frequenzblöcke geboten hatten.

Danach folgten zwei weitere Runden. Schliesslich stand das Gesamtebot für die insgesamt zwölf Frequenzblöcke bei insgesamt 63,05 Mrd. D-Mark (gut 50 Mrd. Franken). Allein am Freitag schnellten die Preise um mehr als 15 Mrd. D-Mark hinauf.

Ein Ende der Auktion ist laut dem Präsidenten der deutschen Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Klaus-Dieter Scheurle, vorerst nicht abzusehen.

Um eine der begehrten UMTS-Lizenzen in Deutschland zu erhalten, sind mindestens zwei Frequenzblöcke nötig, was derzeit gut zehn Mrd. D-Mark (fast acht Mrd. Franken) kosten würde. Das war für das Gespann Swisscom/debitel zu viel. Die Schmerzgrenze sei erreicht worden, sagte Swisscom-Sprecher Stefan Wehrle auf Anfrage. Der Konzern sei zwar sehr an einer Lizenz interessiert gewesen, aber nicht um jeden Preis.

Nun wollen Swisscom/debitel mit Partnern ins deutsche UMTS-Geschäft einsteigen, laut Wehrle möglichst mit einem Lizenzbesitzer. Swisscom und debitel wollen zudem massiv in UMTS-Infrastruktur und -Produkte investieren. Zur Finanzierung werden die Zusammenlegung der Mobile-Aktivitäten von Swisscom und debitel mit anschliessendem Börsengang oder eine Kapitalerhöhung der Swisscom erwogen.

Die Schweizer Regierung begrüsste den Verzicht der Swisscom auf eine «Politik um jeden Preis». Nun stünden für die Swisscom Aufbau und Betrieb eines virtuellen Netzes im Vordergrund.

Der Bund ist Haupt-Aktionär der Swisscom.

swissinfo und Agenturen

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