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US-Gericht billigt Asbest-Vergleich von ABB

ABB in Baden hofft, den Asbest-Vergleich noch dieses Jahr unter Dach und Fach zu bringen. Keystone Archive

Ein US-Konkursgericht hat den aufgebesserten Asbest-Vergleich des Schweizer Elektrotechnikkonzerns ABB gutgeheissen.

ABB hatte die Summe um 200 Mio. auf 1,4 Mrd. Dollar (rund 1.8 Mrd. Franken) erhöht und hofft auf eine Beilegung noch in diesem Jahr.

ABB-Konzernsprecher Thomas Schmidt gab sich am Samstag auf Anfrage zuversichtlich, dass damit die über 100’000 Klagen in den USA definitiv beigelegt werden können.

«Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung», sagte Schmidt zum Entscheid des US-Konkursgerichts. Der nächste Schritt wird nun sein, dass der Vergleich den Klägern zur Abstimmung vorgelegt wird.

Bis Ende September soll das Abstimmungsresultat dem Konkursgericht vorgelegt werden. Der Entscheid muss dann von einem Bundesgericht noch einmal bestätigt werden.

Gericht sperrte, nicht Kläger

Schmidt gab sich zuversichtlich, dass die Kläger dem Vergleich zustimmen werden. Notwendig ist eine Zustimmung von 75%. ABB-Chef Fred Kindle hatte Ende Juli erklärt: «Wenn alles gut geht, besteht eine Chance, dass wir dieses Jahr einen positiven Entscheid haben.»

Bei der letzten Abstimmung, als es noch um einen Vergleich von 1,2 Milliarden Dollar ging, hatten fast 100% der Kläger dem Vergleich zugestimmt.

Ende vergangenen Jahres hatte ein US-Berufungsgericht den ursprünglichen Vergleich mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Dollar aber zur Neuverhandlung zurückgewiesen, worauf ein neuer Vergleich mit einem Umfang von 1,43 Milliarden Dollar ausgearbeitet wurde.

Krebserregend

In den USA sind über 100’000 Klagen gegen ABB hängig. Die Asbest-Klagen sind eine Spätfolge der Übernahme von Combustion Engineering (CE) im Jahr 1990. Die US-Firma hatte früher Heizkessel für Kraftwerke hergestellt und dabei das krebserregende Material Asbest eingebaut.

Der Vergleich sieht vor, dass CE in Konkurs geht und die Erlöse aus dem Verkauf der Aktiven den Grundstock für einen Asbest-Entschädigungsfonds bilden.

swissinfo und Agenturen

Die ABB ging 1987 aus der Fusion von ASEA (Schweden) und der BBC Brown Boveri (Schweiz) hervor.
Die Asbest-Klagen sind eine Spätfolge der Übernahme von Combustion Engineering (CE) durch die ABB im Jahr 1990.
ABB sieht sich rund 100’000 Klagen gegenüber.
Die US-Firma hatte früher Heizkessel für Kraftwerke hergestellt und dabei das krebserregende Material Asbest eingebaut.

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