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Enwicklungshilfe mit wirtschaftlichem Nutzen

Die Schweizer haben heute weniger Hemmungen als früher, die Entwicklungshilfe vom wirtschaftlichen Nutzen abhängig zu machen. Diese geht aus dem "Entwicklungsmonitor" der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und der Alliance Sud hervor.

2009 waren 53% der Befragten für die Weiterführung der Entwicklungshilfe. 30% sind sogar Ansicht, die Hilfe müsse erhöht werden, das sind 8% mehr als bei der letzten Befragung im Jahre 2004.

Für Entwicklungshilfe gab die Schweiz 2008 rund 2,3 Mrd. Franken aus, das sind 0,42% des Bruttoinlandeinkommens. Der Schnitt der OECD-Länder liegt bei 0,47%.

Heute glaubt gemäss der Umfrage nur noch ein Drittel der Bevölkerung, dass die Entwicklungsländer von den Industrienationen ausgebeutet werden, wie Deza-Chef Martin Dahinden und Alliance-Sud-Geschäftsleiter Peter Niggli vor den Medien sagten. 1999 und 2004 waren es noch 55 und 60%.

An erster Stelle (53%) der wichtigsten Kofliktquellen steht wie in den vorherigen Befragungen der Hunger. Entwicklungsländer werden laut Dahinden heute aber verstärkt auch in einem Zusammenhang mit religiösem Fundamentalismus (45%), Migration (41%) und Arbeitslosigkeit (32%) wahrgenommen.

Die Entwicklungspolitik dürfe aber nicht durch ein vordergründiges Nutzendenken gesteuert werden, mahnte Dahinden.

Gegenüber 2004 hat sich der Anteil jener Befragten, welche Entwicklungshilfe vom wirtschaftlichen Nutzen für die Schweiz abhängig machen wollen, um 10 auf 75% erhöht.

Von 18 auf 31% zugenommen hat auch die Anzahl jener Befragter, welche die Schweizer Hilfe vermehrt jenen Ländern zukommen lassen möchten, aus denen Asylsuchende in die Schweiz kommen.

swissinfo.ch und Agenturen

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