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Idealfamilie mit Mami, Papi und zwei Kindern

Des Schweizers heile Familienwelt: Heiraten, dann zwei Kinder - hohen Scheidungsraten zum Trotz. Keystone

Die Familie mit zwei Kindern ist weiterhin das Idealmodell einer Kleinfamilie in der Schweiz, so das Fazit einer Univox-Studie.

Weiteres Ergebnis: Bei den Lebensformen bleibt die Ehe am populärsten, hohen Scheidungsraten zum Trotz.

Trotz tiefen Heirats- und hohen Scheidungsraten seit Mitte der 80er-Jahre hat sich an der allgemein positiven Einschätzung der Ehe sehr wenig geändert. Der Vorsprung gegenüber anderen Lebensformen schrumpfte allerdings deutlich, wie die am Mittwoch in Zürich vorgestellte Studie zeigt.

Das unverheiratete Zusammenleben und das Alleinleben legten klar an Popularität zu. Von 1986 bis 2004 stieg die positive Beurteilung von 46 auf 74% an, beziehungsweise von 31 auf 50%.

Wie in früheren Univox-Befragungen bleibt die Zwei-Kinder-Familie aber die beliebteste Familienform. Etwa ein Drittel der Befragten beurteilt eine kinderreiche Familie mit vier Kindern als positiv. Populärer als auch schon sind Ein-Kind-Familien sowie Kinderlosigkeit.

Die Univox-Studie basiert auf einer im September 2004 durchgeführten Umfrage des Forschungsinstituts gfs Zürich. Befragt wurden im letzten September 718 Personen. Davon stammten 75% aus der Deutschschweiz und 25% aus der Romandie.

Arbeitsteilung eher traditionell

Eine Mehrheit bekennt sich zu einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau. Das traditionelle bürgerliche Familienmodell wird von etwa einem Drittel positiv gewertet. In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass Frauen meistens die Hauptverantwortung für Haushaltsarbeiten tragen.

Wie die Studie weiter zeigt, hat die Individualisierung der Gesellschaft nicht zu einer Vereinsamung der Menschen geführt. Die sozialen Beziehungen werden grossmehrheitlich als intakt beurteilt.

Altwerden beginnt später

Eine weitere Erkenntnis ist, dass das Altwerden heute später beginnt. Vor zehn Jahren herrschte in der Bevölkerung mehrheitlich die Ansicht, dass ein Mensch schon vor dem 70. Lebensjahr alt ist. Inzwischen findet eine Mehrheit, dass jemand erst ab 70 als alt gilt. Die Definition von “alt” ist von kulturellen und sozialen Faktoren abhängig.

swissinfo und Agenturen

Die Univox-Erhebung wurde im September 2004 vom gfs-Institut Zürich bei 716 Personen in der Schweiz durchgeführt.

Drei Viertel stammten aus der deutschsprachigen, ein Viertel aus der französischsprachigen Schweiz.

Die Ehe bleibt die beliebteste Lebensform, die vierköpfige Kleinfamilie mit zwei Kindern am populärsten.

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