The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Implenia H1: Gewinneinbruch – Hochbau kaum rentabel – Ausblick dennoch gut (Zus)

Zürich (awp) – Das Bauunternehmen Implenia hat im ersten Semester 2011 bei gehaltenem Umsatz deutlich weniger verdient. Hauptursache für den Gewinneinbruch um mehr als 50% waren die anhaltenden tiefen Margen in den Hochbauzentren Basel und Zürich. Der Auftragsbestand ist indessen weiterhin hoch, was die Firmenlenker für das Gesamtjahr positiv stimmen lässt.
MASSIVER GEWINNEINBRUCH
Implenia hat in der ersten Jahreshälfte 2011 einen um 2,1% höheren Umsatz von 1,09 Mrd CHF erwirtschaftet. Der EBIT nach Sonderkosten fiel dagegen um 36% auf 12,3 Mio CHF. Das Konzernergebnis sank massiv um 66% auf 4,2 Mio CHF. Neben dem «unbefriedigenden» Geschäftsgang bei Bau Infra sei der Ergebnisrückgang auch auf die Finanzierungskosten für die 200-Mio-CHF-Anleihe zurückzuführen, teilte der Bauriese am Donnerstag mit.
Der Auftragsbestand ging laut Mitteilung infolge auslaufender Grossprojekte um 15% auf 3,01 Mrd CHF zurück – liege aber weiterhin auf «sehr hohem Niveau». «Der Umsatz für das Gesamtjahr ist mit 96% praktisch gesichert und auch für das kommende Jahr sind mit guten 52% bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes garantiert», sagte CEO Hanspeter Fässler vor den Medien in Dietlikon.
GENERALUNTERNEHMEN STARK
Der Umsatz im Konzernbereich Real Estate stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12% auf 641,5 Mio CHF, der EBIT um 11% auf 18,2 Mio CHF. «Massgeblich zum Gesamtresultat hat die ausgezeichnete Performance der Generalunternehmung beigetragen», kommentierte der CEO. Die Sparte Industrial Construction weist ein leichtes Umsatzminus von 3,7% auf 83,3 Mio CHF auf. Der EBIT erhöhte sich indessen um 10% auf 10,3 Mio CHF. Insbesondere der Bereich Tunnelling habe in der Schweiz an den «guten» Geschäftsgang von 2010 anknüpfen und im Ausland erste Referenzprojekte realisieren können, schreibt Implenia.
HOCHBAUTEN IN ZÜRICH UND BERN KAUM PROFITABEL
«Klar unter den Erwartungen sind die Ergebnisse der Bereichs Bau Infra ausgefallen», kommentierte die Geschäftsführung. Der Umsatz ging um 4,4% auf 511,4 Mio CHF zurück, der EBIT lag bei -12,8 Mio nach -6,7 Mio CHF im Vorjahr. Die Bauproduktion sei im Berichtszeitraum in einer nochmals verschlechterten Margensituation mit operativen Herausforderungen konfrontiert gewesen, schreibt der Bauriese. Das «enttäuschende» Ergebnis akzentuiere sich vor allem in den Hochbauzentren Zürich und Basel.
«Wir kämpfen, um das Infra-Resultat in der zweiten Jahreshälfte zu verbessern», sagte CEO Fässler vor den Medien. Ein umfassender Massnahmekatalog sei dazu bereits eingeleitet worden. Neben Verlagerung von Kapazitäten, Strukturbereinigungen sowie Optimierungen im Einkauf wird auch beim Personal gespart. «Wir mussten in den Problemregionen Bern, Basel, Zürich in den letzten Monaten Kündigungen aussprechen», kommentierte Fässler. Mit einem Minus von 168 Stellen innert Jahresfrist wurde dabei hauptsächlich bei Temporärarbeitern gekürzt.
MASSNAHMEKATALOG EINGELEITET
Für das Gesamtjahr 2011 gibt der Baukonzern keine detaillierte Prognose bekannt. «Dank des hohen Auftragsbestands, der weit über das laufende Jahr hinausreiche, blicken wir insgesamt zuversichtlich in die Zukunft», sagte der CEO und ergänzte: «Wir sehen uns weiterhin klar auf Kurs und bestätigen das mittelfristige EBIT-Ziel von 100 Mio CHF bis 2014.»
Für die Bereiche Real Estate und Industrial Construction wird mit einer «anhaltend positiven Dynamik» gerechnet. «Wir sind zudem zuversichtlich, dass die eingeleiteten Massnahmen in der Sparte Infra in den nächsten Monaten zu einer gewissen Stabilisierung des operativen Ergebnisses beitragen werden», kommentierte Fässler weiter.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Implenia die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Aktie reagiert denn auch mit deutlichem Abgabedruck: Sie notiert um 13.25 Uhr mit -5,2% auf 23,50 CHF. Der Gesamtmarkt SPI steht derweil bei -0,9%.
lp/ps

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft