
Japan und China geben in Grenzstreitigkeit Zeichen der Annäherung
(Keystone-SDA) Brüssel – Im Streit um eine unbewohnte Inselkette im Ostchinesischen Meer haben Japan und China ein Zeichen der Annäherung gesetzt. Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan und sein chinesischer Kollege Wen Jiabao kamen am Rande des EU-Asien-Gipfels in Brüssel zu einem kurzen Gespräch zusammen.
Beide Regierungschefs hätten sich darauf verständigt, die Beziehungen wieder zu verbessern, teilte die japanische Delegation am Montagabend mit. Von chinesischer Seite wurde das Treffen zunächst nicht bestätigt.
Anfang September hatte die Festnahme eines chinesischen Kapitäns durch die japanische Küstenwache nahe der umstrittenen Inseln das schwerste diplomatische Zerwürfnis zwischen beiden Ländern seit Jahren ausgelöst.
Peking bestellte mehrfach den japanischen Botschafter ein und brach bilaterale Kontakte in vielen Bereichen ab. Vor einer Woche liess Japan den chinesischen Kapitän schliesslich frei.
Sowohl Japan als auch China beanspruchen die unbewohnte Inselkette im Ostchinesischen Meer für ihr Staatsgebiet. Beide Länder vermuten dort Rohstoffvorkommen. Auf Chinesisch heissen die umstrittenen Inseln Diaoyu, auf Japanisch Senkaku.