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Eurovision: Schweiz mit Vanilla Ninja Achte

Dank den Estinnen von Vanilla Ninja hat die Schweiz im nächsten Jahr einen Finalplatz auf sicher. Keystone

Die estnische Gruppe Vanilla Ninja holte am 50. Eurovision Song Contest Platz für die Schweiz Platz 8, und einen Finalplatz für 2006.

Der Sieg ging an Griechenland: Helena Paparizou setzte sich am Samstagabend in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gegen Konkurrenten aus 23 Ländern durch.

Vanilla Ninja und Toni Wachter, Unterhaltungschef des Schhweizer Fernsehens (SF DRS), zeigten sich nach dem Anlass “glücklich” über das Resultat. “Wir haben unsere Mission erfüllt: Der Schweiz zu helfen und sie direkt für das Finale im nächsten Jahr zu qualifizieren”, sagte Lead-Sängerin Lenna am Samstag gegenüber der “Tagesschau”.

Strategie ausbezahlt

Wachter hofft nach dem “achtbaren Resultat” und der direkten Final-Qualifikation sogar auf einen Neuanfang in der Schweiz. “Vielleicht können wir in Zukunft auch wieder bekanntere Bands für den Wettbewerb motivieren”, sagte Wachter.

In diesem Jahr zahlte sich die zum Teil heftig kritisierte Strategie des Schweizer Fernsehens aus, denn die vier Estinnen erhielten sowohl von ihrem Heimatland als auch von Lettland jeweils das Punktemaximum. Von den eigenen Nachbarländern – Österreich, Frankreich und Deutschland – hingegen wurde die Schweiz mit zweimal Null und einmal vier Punkten abserviert.

Nomen est omen

Der Titel des griechischen Beitrags erwies sich am Samstagabend als Omen: Mit “My Number One” konnten Sängerin Helena Paparizou und ihre Gruppe die Fernsehzuschauer in ganz Europa überzeugen und klar den Sieg erringen.

Von den Zuschauenden der 39 abstimmungsberechtigten Länder – auch die 10 im Halbfinale ausgeschiedenen Nationen durften mitmachen – erhielt sie 230 Punkte. Für den Sieg überreichte ihr der neue ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko die goldene Eurovision-Trophäe.

Mit deutlichem Abstand landete die maltesische Sängerin Chiara mit ihrem Beitrag “Angel” auf Platz zwei (192 Punkte), gefolgt von Luminita Anghel und Sistem aus Rumänien mit “Let me try” (158 Punkte).

Stimmung in Kiew

Dass der Eurovision Song Contest in seiner 50. Jubiläumsveranstaltung in Kiew stattfand, haben die Ukrainer ihrer inzwischen zur Nationalheldin avancierten Sängerin Ruslana zu verdanken. Mit ihrem “Wild Dances” hatte sie im vergangenen Jahr den Sieg und damit für 2005 das Gastgeberrecht für ihr Land errungen.

Der offizielle Beitrag des Gastgeberlandes landete nur auf dem 20. Platz, obwohl er unter den 8000 Zuschauern im Sportpalast mit für die meiste Stimmung sorgte.

Mehr als ein Hauch Politik

Zum aus Revolutionstagen stammenden Song “Razom Nas Bahato” (Zusammen sind wir viele) feierten vor allem die Zuschauenden im Sportpalast nochmals den von ihnen erzwungenen friedlichen Machtwechsel. Hunderttausende Menschen verfolgten auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew das Geschehen auf Grossbildschirmen.

Für 2006 hat nun der diesjährige Sieger das Gastgeberrecht: Noch auf der Bühne des Sportpalastes lud die in Schweden aufgewachsene Helena Paparizou für das nächste Jahr ganz Europa nach Griechenland ein.

swissinfo und Agenturen

Griechenland gewann den 50. Eurovision Song Contest.
Die für die Schweiz angetretene estnische Gruppe Vanilla Ninja belegte Platz 8.
Die Wahl wurde von Millionen von Fernsehzuschauern in ganz Europa vorgenommen.
Den Wettbewerb in Kiew verfolgten live 8000 Zuschauer.
Rund 4000 Sicherheitsleute sorgten für einen reibungslosen Verlauf.

Der erste Eurovision Song Contest (ESC) hatte 1956 in Lugano stattgefunden. Die Sängerin Lys Assia gewann den Wettbewerb für die Schweiz mit “Refrain”.

Die Pop-Band Abba wurde eine der bekanntesten Bands überhaupt, nachdem sie 1974 mit “Waterloo” für Schweden gewann.

Die kanadische Sängerin Céline Dion entschied den ESC mit “Ne partez pas sans moi” 1988 für die Schweiz.

2004 musste der Ex-MusicStar Piero Esterio ohne einen einzigen Punkt für die Schweiz von der Bühne gehen.

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