Komponist und Dirigent Erich Schmid gestorben
Der Schweizer Komponist und Dirigent Erich Schmid ist am Wochenende in Zürich im Alter von 93 Jahren gestorben. Erich Schmid galt als Förderer zeitgenössischer Musik.
Erich Schmid hatte sich unter anderem als Chefdirigent des Zürcher Tonhalle-Orchesters in den fünfziger Jahren bleibende Verdienste um die Förderung des zeitgenössischen Musikschaffens in der Schweiz erworben. In den 1955/56 in Zürich eingeführten «Musica viva»-Zyklen brachte Erich Schmid etwa Werke von Robert Blum, Willy Burkhard, Rolf Liebermann, Armin Schibler oder Othmar Schoeck zur Uraufführung.
Auch als Orchesterdirigent in Deutschland (Südwestfunk, Norddeutscher Rundfunk) und in England (BBC) setzte er sich immer wieder für die zeitgenössische Musik ein.
Schönberg-Schüler
Erich Schmid wurde am 1. Januar 1907 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Balsthal SO geboren. Er erlernte den Beruf des Primarlehrers, den er aber nur ein Jahr lang ausübte. Er wollte sich voll und ganz der Musik widmen.
Von 1927 bis 1930 studierte er am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main, bevor er für ein Jahr als Meisterschüler in Arnold Schönbergs Kompositionsklasse an der Preussischen Akademie der Künste in Berlin eintrat.
1933 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er zunächst in Glarus die Stelle eines Musikdirektors übernahm. Seine Karriere als Dirigent begann 1949 mit der Wahl zum Chef des Tonhalle-Orchesters Zürich und mit der Leitung des Gemischten Chors Zürich. 1957 bis 1970 leitete Schmid zudem das Radio-Orchester Beromünster.
Auch als Komponist geschätzt
Aber auch als Komponist erfuhr Schmid – wenn auch erst später – Wertschätzung. In seinem – vorwiegend kammermusikalischen – Schaffen knüpfte er an die Zwölftontechnik Schönbergs an.
1990 wurde Erich Schmid mit der Hans Georg Nägeli-Medaille der Stadt Zürich ausgezeichnet. Ein Jahr später erschien erstmals ein Werk Erich Schmids im Druck, nämlich die schon 1943 komponierten «Fünf Bagatellen op. 14 für Klavier».
swissinfo und Agenturen
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