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Römischer Töpferofen geborgen

In Eschenz (TG) ist am Dienstag (09.05.) ein rund 1'800-jähriger Töpferofen aus der Römerzeit geborgen worden. Das sechs Tonnen schwerer Relikt wurde nach der Freilegung en bloc ins Arsenal der Kantonsarchäologie nach Frauenfeld transportiert.

«Der schwierigste Teil der Operation war die Ablösung des Klotzes vom Untergrund», sagte Hansjörg Brem, Adjunkt im Thurgauer Amt für Archäologie.

Mittels hydraulischer Pressen wurden Stahlbleche unter den Würfel gepresst und mit einem Stahlgestell verschweisst.

Zum Schutz vor Erschütterungen wurde um den Ofen herum eine Kiste gebaut. Die Zwischenräume zwischen dem Würfel und der Wandung wurden mit Spezialbeton und Schaummaterial gefüllt.

In Frauenfeld soll der würfelförmig aus gebranntem Lehm und Ziegeln konstruierte Ofen nun getrocknet und gesäubert werden. In etwa zwei Jahren wird das Fundstück im archäologischen Museum in Frauenfeld ausgestellt.

Die römische Vergangenheit von Eschenz ist seit 1875 bekannt, als die Überreste eines Bades entdeckt worden waren. Wie verschiedene Grabungen zeigten, hatte das antike Dorf eine ausgedehnte Gewerbezone, in der sich Vertreter verschiedener Handwerke niederliessen.

Bei einer durch einen Hausbau veranlassten Notgrabung stiessen die Archäologen auf eine eigentliche Tonwarenfabrik mit mehreren Brennöfen. Der jetzt geborgene Ofen war noch weitgehend intakt. Die römischen Töpfer von Eschenz stellten vor allem Gebrauchskeramik für Küche und Haushalt her, worauf die unzählige Scherben schliessen lassen.

Die Bewohner der römischen Siedlung am Rhein waren romanisierte Kelten, die als Handwerker, Händler und Bauern tätig waren.

swissinfo und Agenturen

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