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ZSC-Krise: Taten gefordert

Geschlagener ZSC Lions-Goalie Ari Sulander. Hier während der 3:5-Niederlage gegen die Kloten Flyers am 2. November. Keystone Archive

Die 1:4-Niederlage gegen Langnau hat die sportliche Krise bei den ZSC Lions wieder verschärft. Sportchef Simon Schenk will durchgreifen: «Ich werde nicht mehr länger zusehen, wie die Mannschaft vor sich hin dümpelt.»

Der Hohn und Spott war den Zürchern am Samstag nicht erst nach der Schluss-Sirene (und der fünften Heimniederlage) gewiss. Schon während der Partie hatten sich die knapp 8’000 Zuschauer den Frust von der Seele gepfiffen.

«Die Reaktion des Publikums ist durchaus nachvollziehbar. Ich muss mich für das Gebotene auch im Nachhinein noch einmal in aller Form entschuldigen. So geht es nicht mehr weiter», redet Simon Schenk Klartext.

Viel Goodwill verspielt

Schenks Feststellung, man habe am letzten Samstag bei der zahlenden Kundschaft erneut «sehr, sehr viel Goodwill verspielt», ist zweifelsohne zu teilen. «Die Zeichen», denkt Schenk, «sind nun endgültig erkannt.»

Lange genug habe man Geduld bewiesen. Die möglichen Massnahmen, über die er während der Nationalmannschafts-Pause mit dem Verwaltungsrats-Ausschuss beratschlagen wird, wollte Schenk aber öffentlich nicht kommentieren.

Stuhl von Coach Huras wackelt

Die Tage von Coach Larry Huras scheinen gezählt. Doch der im Zentrum medialer Kritik stehende Kanadier mag partout nicht von einer Krise sprechen: «Natürlich war ich nach den Niederlagen gegen Kloten und Langnau frustriert. Wir haben aber weder in Kloten noch zu Hause gegen Langnau schwach gespielt. Gegen Langnau würden wir mit der gleichen Anzahl Chancen neun von zehn Partien gewinnen.» Und Huras weist darauf hin, dass «wir vor dem Wochenende fünfmal ungeschlagen blieben».

Den Vorwurf, die Trainings seien von schlechter Qualität, lässt Huras nicht gelten. «Seit 14 Jahren bin ich nun Head-Coach. Ich weiss sehr genau, wie ich trainieren lassen muss. Wir haben zuletzt hart und gut gearbeitet, verwerten aber die Chancen einfach nicht.»

Einige Leistungsträger wie Plavsic, Seger und Streit seien lange ausgefallen, und immer wieder habe er bei einigen seiner Spieler die Leidenschaft vermisst.

«Wir haben sicherlich Probleme, aber die will ich zusammen mit dem Team lösen und nicht via Presse. Das ist nicht mein Stil», erklärte Huras und vergleicht die jetzige Situation mit jener aus dem Vorjahr: «Jedes Mal, wenn wir zweimal in Folge verloren hatten, war von einer Krise die Rede. Und das wiederholt sich und langweilt mich. In Zürich hat man offenbar wenig Geduld.»

Geht er eventuell sogar freiwillig? «Nur dann, wenn ich das Gefühl hätte, die Spieler hören nicht mehr auf mich. Und das ist nicht der Fall.»

swissinfo und Sven Schoch (sda)

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