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Kupferhersteller Aurubis lässt Krise mit Gewinnschub hinter sich (AF)

HAMBURG (awp international) – Der Kupferhersteller Aurubis hat im Geschäftsjahr 2009/2010 die Krise mit einem Gewinnschub hinter sich gelassen. Auch für das kommende Geschäftsjahr zeigten sich die Hamburger optimistisch. «Die grundsätzlichen Perspektiven für Kupfer bleiben klar positiv», teilte der MDax -Konzern am Dienstag mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende September) kletterte der Gewinn auf 193 Millionen Euro von 53 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das herausragende Ergebnis des Geschäftsjahres 2007/2008 sei damit zwar noch nicht wieder erreicht worden. Im langjährigen Vergleich sei das Niveau aber «ansprechend». Der Konzern habe sich nach der abgeschlossenen Integration der belgischen Cumerio und der Bewältigung der Krise erfolgreich entwickelt.
Im Verlauf des Geschäftsjahres hatte die Nachfrage dank der Konjunkturbelebung bei zum Teil kräftig steigenden Kupferpreisen deutlich angezogen. Der Umsatz kletterte entsprechend deutlich um knapp die Hälfte auf 9,865 Milliarden Euro. Der Kupferpreis-Einbruch hatte während der Finanz- und Wirtschaftskrise tiefe Spuren hinterlassen. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte sprunghaft auf 258 (Vorjahr: 73) Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen daran teilhaben und eine auf 1,00 (Vorjahr 0,65) Euro je Aktie erhöhte Dividende erhalten. Der Konzern übertraf bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Experten. Die Aktien legten vorbörslich um 1,34 Prozent auf 42,58 Euro zu. Ein Händler sprach von «soliden» Ergebnissen.
Geprägt sei das abgelaufene Geschäftsjahr von hohen Metallpreisen, einer effizienten Metallausbringung, gestiegenen Raffinierlöhnen für Altmetalle und einem guten Absatz der Kupfer- und Spezialprodukte bei entsprechend stark erhöhter Auslastung der meisten Anlagen gewesen, hiess es. Auch der Markt für das Kupfernebenprodukt Schwefelsäure habe sich zuletzt ausgehend von einem niedrigen Preisniveau positiv entwickelt. Die Konzentratmärkte seien hingegen nach wie vor eng gewesen.
Alle drei Geschäftsbereiche steigerten das operative Ergebnis. Besonders deutlich war der Umschwung bei Primärkupfer. Hier beruhe die Verbesserung insbesondere auf höheren Raffinierlöhnen und einer Durchsatzerhöhung für Kupferschrotten sowie höheren Preisen für Schwefelsäure. Im Recycling- und Edelmetallgeschäft erhöhten sich ebenfalls die Raffinierlöhne und die Durchsatzmengen. Bei Kupferprodukten seien die Absatzmengen deutlich gestiegen.
Nach den hohen Abschreibungen auf Kupferbestände beim übernommenen belgischen Kupferproduzenten Cumerio im vergangenen Geschäftsjahr führte der Kupferpreisanstieg insbesondere im ersten Halbjahr zu positiven Bewertungseffekten von insgesamt 99 Millionen Euro. Der Kupferpreis kletterte im Geschäftsjahr 2009/2010 im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent auf durchschnittlich 7.036 US-Dollar je Tonne. Grund ist die Erholung der Weltwirtschaft und die hohe Nachfrage insbesondere in China.
Der weltwirtschaftliche Erholungsprozess werde sich aller Voraussicht nach 2011 fortsetzen, erwartet Aurubis. In Europa habe der Aufschwung an Kraft gewonnen, was sich positiv auf die Geschäfte auswirken werde. Dies gelte sowohl für die Nachfrage nach Kupferprodukten als auch für die Nachfrage und das Preisniveau bei Schwefelsäure. Für das Geschäftsjahr 2010/2011 sei eine zum Vorjahr verbesserte Geschäftsentwicklung zu erwarten. Vorbehaltlich neuer krisenhafter Entwicklungen an den Finanzmärkten oder wesentlicher Veränderungen an den Altkupfermärkten sei von einer steigenden Ertragslage auszugehen.
Aurubis stellt mit weltweit rund 4.800 Mitarbeitern aus Kupfererz reines Kupfer her und verarbeitet es weiter zu Produkten, die von anderen Firmen gebraucht werden, zum Beispiel in der Auto-, Elektro- und Bauindustrie./jha/mne/fn

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