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Andy Hug in Tokio beigesetzt

Mehr als 10'000 Trauernde erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Keystone

Kickbox-Weltmeister Andy Hug wurde am Wochenende in Tokio in drei Akten die letzte Ehre erwiesen. Nach der Andachts-Zeremonie vom Samstag wurde er am Sonntag im Kreis von engen Angehörigen mittels Feuerbestattung verabschiedet.

Die Japaner erinnerten mit eindrucksvollen Worten, Gesten, pompösen Blumendekorationen und unkaschierten Emotionen ihres tragisch verschiedenen Helden aus der Schweiz.

Für Freitag (01.09.) ist im Zürcher Grossmünster ein Gedenkgottesdienst für die Schweizer Trauer-Gemeinde geplant. Die sterblichen Überreste verbleiben allerdings in Japan. Damit wird Andy Hugs Wunsch entsprochen.

«Bereits zum heutigen Zeitpunkt haben sich in Tokio mehr Leute in Hugs Kondolenzbuch eingetragen als beim Tode der Mutter von Kaiser Akihito im letzten Monat», berichtet der langjährige Hug-Freund und Zürcher K1-Veranstalter Thomas Kastl.

Nun soll für Hug auch noch ein Denkmal in Form eines Miniaturtempels errichtet werden. Ausserdem soll eine Stiftung zu Gunsten seines Sohnes Seya entstehen.

Ishii baut auf Seya Hug

Kazuyoshi Ishii, der Gründer der Vollkontakt-Kampfsport-Vereinigung K-1, strich in seiner Andachtsrede im Tokioter Sempuku-Tempel nochmals das «Budo-Herz» und den unglaublichen Kampfgeist von Andy Hug heraus.

Mehrmals betonte er, dass wohl kein anderer Ausländer in Japan derart respektiert worden sei wie Andy Hug. «Und vielleicht bewundern wir in 20 Jahren ja Andys heute fünfjährigen Sohn Seya als K1-Kämpfer.»

Beileidsbrief von Ogi

Hans Meier, der schweizerische Verteidigungs-Attaché, las als Vertreter von Adolf Ogi bei der Beerdigung einen Brief des Bundespräsidenten vor: «Tief erschüttert habe ich vom völlig unerwarteten Tod Andy Hugs Kenntnis nehmen müssen. Wir alle verlieren in ihm einen liebenswerten Menschen und einen ausserordentlichen Sportler. Er hat uns nicht nur mit seinem Einsatz im Sport, sondern auch mit seinem Werdegang, seinem Mut und seiner Tatkraft ein Beispiel gegegeben, das wir alle in Erinnerung behalten werden. Ich drücke allen um Andy Hug trauernden Menschen mein tiefes Beileid aus. Und wünsche Ihnen Kraft und Mut. Im stillen Gruss, Adolf Ogi.»

Schliesslich legten die Trauergäste bei der Beerdigung eine Nelke nieder. Japanische K1-Kämpfer halfen mit den engsten Hug-Angehörigen beim Abtransport des Sarges vor der Überführung ins Krematorium. Schliesslich ertönte die Melodie von «We-will-rock-you» der Pop-Gruppe «Queen». Zu jener Musik war Hug bei seinen Kämpfen jeweils einmarschiert.

swissinfo und Agenturen

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