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Schweizer Spuren im Entführungsfall Reemtsma

Teile des verschollenen Lösegelds aus der Reemtsma-Entführung könnten via Schweiz in ein Immobilienprojekt in Uruguay gelangt sein, das von einem Schweizer Geschäftsmann betrieben wird.

Dies berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» in seiner neuesten Ausgabe.

Der Hamburger Multimillionär Jan Philipp Reemtsma war 1996 entführt und nach 33 Tagen Geiselhaft gegen Zahlung eines Lösegeldes von 30 Millionen Mark freigelassen worden. Der grösste Teil des Lösegelds ist seither verschwunden.

«Schweizer Paradies»

Gemäss dem «Spiegel» haben Mitarbeiter Reemtsmas ermittelt, dass Vertraute des mutmasslichen Entführers Thomas Drach mindestens 1,7 Millionen Mark von einem Schweizer Konto auf ein Konto der Immobilienfirma Friman S.A. in Montevideo überwiesen haben. Möglicherweise habe Drach mehrere Millionen Mark dort investiert.

Hinter der Firma stehe ein 54-jähriger Schweizer Geschäftsmann, der seit einigen Jahren in Uruguay lebe. Ob dieser von Drachs möglicher Beteiligung an der Ferienhaus-Anlage «Paraiso Suizo» (Schweizer Paradies) weiss, sei noch nicht geklärt. Die von der Friman S.A. im Internet und auf Broschüren angegebenen Telefonnummern seien falsch.

Der 40-jährige Drach sitzt seit 1998 in Argentinien in Haft, wo er auf seine Abschiebung nach Deutschland wartet. Der argentinische Präsident Fernando de la Rua hatte am vergangenen Dienstag (18.07.) das Auslieferungsdekret unterschrieben. Eine für Sonntag geplante Reise deutscher Fahnder nach Argentinien, um Drach abzuholen, wurde aus zunächst unbekannten Gründen abgesagt.

Bisher wurden im Zusammenhang mit der Reemtsma-Entführung drei Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Drach gilt als Kopf der Entführer, er selbst leugnet jede Beteiligung. Vom Lösegeld sind bisher erst 1,2 Millionen Mark wieder aufgetaucht.

swissinfo und Agenturen

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