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Tour de Romandie: Kein Schweizer Doppel-Erfolg

Fabrizio Guidi in Sieger-Pose nach der ersten Etappe. Keystone

In der 1. Etappe der Tour de Romandie hat Fabrizio Guidi in Tramelan einen Schweizer Doppel-Erfolg verhindert. Nach 166 km setzte sich der Italiener knapp vor Oscar Camenzind und Niki Aebersold durch.

Im Gesamtklassement löste der Australier Bradley McGee den Italiener Paolo Savoldelli an der Spitze ab. Der Prolog-Dritte McGee (25) holte in Saignelégier 55 km vor dem Ziel in einer Sprintwertung zwei Bonifikations-Sekunden und übernahm das Leadertrikot. Camenzind (29) verbesserte sich im Gesamten vom 13. auf den 8. Rang mit nurmehr 15 Sekunden Rückstand.

Immer noch erkältet

Auf der ansteigenden Zielanlage in Tramelan hatte sich Camenzind gute Chancen ausgerechnet, die Etappe zu gewinnen. «Vielleicht habe ich den Sprint etwas zu früh lanciert», sagte Camenzind, «ich brauche mich wegen dieser Niederlage aber nicht zu schämen, denn Guidi ist einer der besten Sprinter der Welt.» Camenzind sagte auch, die Erkältung aus der vorigen Woche sei noch immer nicht abgeklungen: «Die Nase läuft den ganzen Tag.»

Camenzinds Equipe Lampre kontrollierte im Finale zusammen mit den Fahrern von Fasso Bortolo das Rennen, um ihrem Captain das Terrain für einen weiteren Sieg zu ebnen. Auf der Zielgeraden überspurtete aber Guidi den Ex-Weltmeister. «Ich sah, dass Lampre auf Camenzind setzt und habe deshalb in der Entscheidung versucht, an dessen Hinterrad zu gelangen», sagte Guidi.

Der Opportunismus zahlte sich aus; Guidi kam zu seinem zweiten Saisonerfolg nach jenem in der Schlussetappe von Paris-Nizza. Die Schweiz ist ohnehin ein guter Boden für Guidi, stammt doch seine Frau aus dem Berner Vorort Köniz.

Mit Platz 3 errang Aebersold wieder einmal ein Resultat von gewissem Wert, nachdem der bald 29-jährige Berner Oberländer seit seinem grossen Jahr 1998 kaum mehr Spitzenränge hatte verbuchen können.

Innerschweizer Jean Nuttli verlor Zeit und Moral

Die 1. Etappe mit knapp 1100 m Steigung vom Prolog-Ort Pfaffnau in den Berner Jura war zunächst durch die lange Flucht des Franzosen Laurent Desbiens geprägt, der nach gut 80 km Vorausfahrt 40 km vor dem Ziel wieder eingeholt wurde. Auf der Verfolgung wurde der Innerschweizer Jean Nuttli aus dem Phonak-Team von einer Bahnschranke gestoppt und verlor dabei nicht nur eine Minute sondern auch die Moral.

Er erreichte das Ziel schliesslich als Letzter mit gut 20 Minuten Rückstand. Phonak war in der 1. Etappe ohnehin nicht vom Glück begünstigt. Sprinter Alexander Jusow (Wruss) prallte in der Abfahrt vom Mont-Crosin in ein schlecht parkiertes Auto und musste sich in Saignelégier in Spitalpflege begeben.

Im nächsten Jahr freilich soll alles besser werden. Mit einer Budgeterhöhung auf sechs Millionen Franken und entsprechenden Aktivitäten auf dem Transfermarkt strebt die Schweizer Equipe den Sprung in die 1. Division und die Teilnahme am Giro d’Italia oder an der Vuelta an.

Der Directeur Sportif Jacques Michaud bestätigte konkrete Kontake zum Spanier Alvaro Pino, der als Sportlicher Leiter bis Ende 1998 gute Arbeit für das Team Kelme geleistet hatte, und bekräftigte das Interesse an einer Verpflichtung von Oscar Camenzind.

swissinfo und Agenturen

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