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LifeWatch Q2: Rückkehr in die Gewinnzone – Ziele bestätigt (Zus)

Schaffhausen (awp) – LifeWatch ist nach dem Verlust im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres im Folgequartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Allerdings sind die Ergebnisse erwartungsgemäss klar hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben. Die Anbieterin von medizinischen Überwachungsdienstleistungen leidet noch immer unter rückläufigen Preisen und der Zahlungsverweigerung einiger US-Krankenversicherer.
Der Gruppen-Umsatz ging im zweiten Quartal 2010 im Vorjahresvergleich um 31,4% auf 23,3 Mio USD zurück, wie LifeWatch am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem ersten Quartal stieg der Umsatz dagegen um 3,9%.
Aufgrund der tieferen Volumen und Preise sank der Bruttogewinn auf 11,9 (VJ 20,2) Mio USD. Die Bruttomarge ging so auf 51,0% von 60,0% zurück. Im Vergleich zum Vorquartal, als der Bruttogewinn sich auf 9,1 Mio USD und die Marge auf 40,8% belief, konnte LifeWatch die Werte dank Kostensenkungen verbessern.
WIEDER MIT GEWINN
Das Betriebsergebnis lag auf Stufe EBITDA bei 1,6 (VJ 8,9) Mio USD und auf Stufe EBIT bei 0,1 (7,2) Mio USD. Die betrieblichen Margen brachen beim EBITDA auf 6,8 (VJ 26,1%) und beim EBIT auf 0,5% (21,3%) ein. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 1,9 (5,0) Mio USD. Im Vergleich zum Vorquartal, als noch ein Verlust von 1,1 Mio USD gezeigt werden musste, ist LifeWatch damit jedoch die Rückkehr in die Gewinnzone geglückt.
Damit sei LifeWatch wieder zur Profitabilität zurückgekehrt, sagte CEO Brent Cohen an einer Telefonkonferenz. «Der Gewinnausweis ist zwar noch nicht das, was wir in Zukunft erwarten.» Dennoch sei LifeWatch in einem schwierigen Umfeld ein erster wichtiger Schritt zu besseren Resultaten gelungen.
HERAUSFORDERUNGEN AM US-MARKT
Mit dem schwierigen Umfeld bezog sich Cohen auf die jüngsten Entwicklungen in den USA. Seit Anfang Jahr lehnen einige private Krankenversicherer die Rückvergütung für ACT-Leistungen nach dem neuen Abrechnungscode für die Herzfernüberwachung ab. LifeWatch musste deshalb im Mai eine Gewinnwarnung publizieren.
Die letzten Monate hätten aber gezeigt, dass LifeWatch die Herausforderungen des dynamischen Rückerstattungsumfeldes und einer wohl geschichtsträchtigen Gesundheitsreform in den USA meistern könne. In der Behandlung von strittigen Forderungen gegenüber den Versicherungen seien Fortschritte erzielt worden. Bereits konnten vorteilhafte Regelungen für individuelle Patienteneinsprachen durchgesetzt werden.
LifeWatch werde mit den Krankenversicherungen weiter proaktiv in Kontakt treten, um Rückerstattungs-Fälle gut abwickeln zu können. «Wir müssen die Bedürfnisse der Versicherer besser verstehen und unter anderem langfristige Programme anbieten», weiss Cohen.
ZIELE BESTÄTIGT
LifeWatch will weiter wachsen und bis 2015 einen Umatz von 500 Mio USD und eine EBIT-Marge von 20 bis 25% erreichen. Dabei zählt das Unternehmen auf die Erschliessung neuer Märkte (etwa Frankreich, Italien oder Grossbritannien), neue Produkte, Kostenkontrolle und die bessere Vermarktung bestehender Dienstleistungen.
So hatten sich für ACT-Dienstleistungen im zweiten Quartal 19’705 Patienten registrieren lassen. Das sind verglichen mit dem ersten Quartal zwar 7,5% weniger, gegenüber dem Vorjahr aber 4,3% mehr. Mit der Schlafanalyse NiteWatch wurden 623 Registrierungen erzielt, ein Zuwachs zum Vorquartal von über 100%.
Das Unternehmen bestätigt die Ziele für das Gesamtjahr und rechnet weiterhin mit einem Umsatz zwischen 100 und 105 Mio USD. Der EBIT wird nach wie vor unverändert bei 1 bis 3 Mio USD erwartet. Die Anzahl erwarteter Registrierungen für den ACT- Service wurden mit 88’000 bis 92’000 und jene für NiteWatch mit 6’000 bis 7’000 bestätigt.
An der Börse wurden die Zahlen, welche die Erwartungen der Bank Vontobel übertroffen haben, zunächst positiv aufgenommen. Am Nachmittag rutschten die Titel aber in die Verlustzone und verlieren bis um 14.45 Uhr um 1,7% auf 11,80 CHF ein. Der Gesamtmarkt (SPI) tendiert seitwärts.
mk/ra

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