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Methan-Ausstoss sinkt laut Uno-Bericht langsamer als nötig

Keystone-SDA

Der weltweite Ausstoss des Treibhausgases Methan steigt zwar weniger schnell als erwartet - für die international verabredeten Senkungen sind aber noch deutliche Anstrengungen nötig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Uno-Bericht.

(Keystone-SDA) Lecks aufspüren, Reis anders anbauen, modernere Müllkippen: Der Bericht zeigt Möglichkeiten zu Methan-Einsparungen auf. Dennoch gelangt viel von dem aggressiven Treibhausgas in die Atmosphäre, wie es im Bericht des Uno-Umweltprogramms (UNEP) heisst, der bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém veröffentlicht wurde.

Ziel sind 30 Prozent weniger bis 2030

Auf Initiative der EU und der USA hatten zahlreiche Länder auf der Klimakonferenz von Glasgow 2021 beschlossen, den Ausstoss an Methan von 2020 bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren. Das Vorhaben – Global Methane Pledge (GMP) genannt – soll die Erderwärmung bis 2050 um mindestens 0,2 Grad vermindern.

Aktuelle nationale Klimaschutzpläne könnten bis 2030 laut UNEP zu Methan-Einsparungen von acht Prozent im Vergleich zu 2020 führen – dies wäre die stärkste Methan-Senkung, die es jemals gegeben habe. Nötig sei aber deutlich mehr: Dazu müssten zum Beispiel Anstrengungen zur Entdeckung und Reparatur von Lecks verstärkt werden. Auch geänderte Anbaumethoden für Reis und modernere Müllkippen, bei denen Methan eingefangen wird, könnten helfen.

Einsparpotenzial im Energiesektor

Mehr als 80 Prozent der bis 2030 angepeilten Einsparungen könnten demnach kostengünstig erzielt werden, etwa durch das Aufspüren von Lecks und das Verschliessen nicht mehr genutzter Förderstellen für Öl und Gas. Das weitaus grösste Einsparpotenzial biete der Energiesektor, gefolgt von Müll und Landwirtschaft.

Methan ist nach Kohlendioxid (CO2) der zweitgrösste Treiber der Erderhitzung – und kurzfristig gut 80 Mal stärker als CO2. Während CO2 aber hunderte oder mehr Jahre in der Atmosphäre bleibt, baut sich Methan nach etwa zwölf Jahren langsam ab.

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