Trychelklänge, böse Geister und schräge Gestalten
Wer einen ruhigen Abend in der Altjahreswoche verbringen will, sollte Meiringen im Berner Oberland meiden. Hier treffen sich am Abend des letzten Arbeitstages des Jahres die Trychelzüge aus den Dörfern im Haslital. Am traditionellen "Ubersitz" vertreiben skurrile Gestalten mit nächtelangem Trommeln und Trycheln die bösen Geister des alten Jahres.
Dieser Inhalt wurde am 30. Dezember 2016 - 11:00 publiziert- Español Tradicional cacería de espíritus malignos
- Português Barulhos, maus espíritos e máscaras
- 中文 迈林根驱鬼节
- عربي نواقيس عملاقة ومشروبات روحية وملابس غرائبية
- Français Cloches, mauvais esprits et créatures farfelues
- English A spirited evening in an alpine village
- Pусский Как ведьмы, гномы и чудища встречают Новый Год
- 日本語 巨大なカウベルが鳴り響く 夜のパレード
- Italiano Campanacci, spiriti malvagi e strani personaggi
Die Tradition geht weit zurück in die Zeit altgermanischer Bräuche rund um die Wintersonnenwende. Es ist die Zeit, in der angeblich die Geister in die Welt der Lebenden eindringen. Ab dem 25. Dezember ziehen die Bewohner durch die Dörfer der Talschaft, jeden Tag, jede Nacht. Am 30. Dezember treffen alle zusammen in Meiringen, dem grössten Dorf des Tales.
Jeder Zug hat sein eigenes Gepräge, Kleidervorschriften gibt es nicht. Einige bleiben in zivil, andere sind bunt verkleidet als Frauen oder Hexen, eine Gruppe benutzt Felle und Häute und setzt Akzente mit Efeu und Wurzeln aus dem Wald. Eine etwa 100-köpfige Männergruppe tritt in traditioneller Kleidung, dem "Chüejermutz",auf. Gemessenen Schrittes und mit rhythmisch wiegendem Oberkörper schwingen sie ihre schwarzen Trycheln im Gleichklang. Und zwischen den Zügen geistert die "Schnabelgeiss" umher, ein monströses, gehörntes Wesen mit langem Hals und ebensolchem Schnabel, das mit Vorliebe die Kinder und die zahlreich angereisten Touristen erschreckt.
(Bilder und Text: Christoph Balsiger, 2015 in Meiringen)
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