
Nationale Suisse steigert Prämienvolumen dank Nischen-Produkten
(Keystone-SDA) Der Versicherer Nationale Suisse hat sein Prämienvolumen im ersten Halbjahr 2011 um 1,8 Prozent auf 894,3 Mio. Fr. gesteigert. Neben dem wichtigen Schadengeschäft haben vor allem spezielle Nischenprodukte zum Erfolg der Gruppe beigetragen.
Versicherungen für Infrastrukturprojekte, die Schifffahrt, Kunst sowie speziellen Angebote für sehr reiche Kunden machen mittlerweile ein Drittel des Volumens an gebuchten Bruttoprämien aus. 2007, als eine Neuausrichtung der Gruppe begann, betrug der Anteil der «Specialty Lines» noch gut ein Fünftel.
Für das erste Halbjahr gab Konzernchef Hans Künzle am Donnerstag vor den Medien in Zürich einen Reingewinn von 54 Mio. Fr. bekannt. Im Vorjahr hatte der in Europa und einigen Ländern in Übersee tätige Versicherer 49,8 Mio. Fr. verdient.
Im Halbjahresgewinn 2011 enthalten sind 6,1 Mio. Fr. aus dem im Januar bekanntgegebenen Verkauf der beruflichen Vorsorge in der Schweiz an den grösseren Mitbewerber Swiss Life. Im fortgeführten Geschäft steigerte die Nationale-Gruppe den Gewinn von 45,4 auf 47,9 Mio. Franken.
Bessere Schadenbilanz
Im weitaus grössten Tätigkeitsfeld, dem Sachgeschäft, verhalfen die eher schadenarme Saison und kostenbewusstes Wirtschaften der Gruppe zu einer Combined Ratio von 94,5 Prozent, nach schlechteren 96,9 Prozent im Vorjahr. Das heisst, Zahlungen für Schäden und administrative Kosten sind gemessen am Prämienvolumen gesunken.
Die Prämeineinnahmen für Lebensversicherungen mit Ausnahme von Restkreditversicherungen entwickelten sich rückläufig. Der Nettoertrag aus den Kapitalanlagen fiel ebenfalls: Während in der ersten Jahreshälfte 2010 noch 109,1 Mio. Fr. eingenommen wurden, waren es heuer nur 93,5 Mio. Franken.
Von den Euro-Krisenländern Griechenland, Italien, Irland, Portugal und Spanien hatte die Gruppe Ende Juni Staatsanleihen im Wert von 333 Mio. Franken. Laut Anlagechef Benno Flury hat die Gruppe den Bestand per Ende Juni um 17 Prozent gesenkt.
Bis Mitte August ging der Bestand weiter auf 215 Mio. Fr. zurück. Analysten warnten am Donnerstag aber dafür, dass je nach Entwicklung der Euro-Schuldenkrise ein hohes Risiko bergen könnten.