NYSE und Nasdaq wollen Kurskapriolen gemeinsam aufarbeiten
(Keystone-SDA) New York – Die US-Kurs-Kapriolen der vergangenen Woche führen zu einem ungewöhnlichen Schulterschluss von Konkurrenten: Die beiden grössten amerikanischen Börsen wollen die immensen Kursschwankungen gemeinsam aufarbeiten.
Zusammen mit der US-Börsenaufsicht SEC wollen die NYSE Euronext und Nasdaq OMX nach Wegen suchen, um einen Kursrutsch wie am Donnerstagabend künftig zu vermeiden, wie die beiden Unternehmen mitteilten.
Mit der Zusammenarbeit mit der SEC wollen die Betreiber der Wall Street und der Computerbörse Nasdaq das verloren gegangene Vertrauen der Investoren, der notierten Unternehmen und aller Marktteilnehmer zurückgewinnen.
Am Donnerstagabend war der amerikanische Aktienmarkt ohne klaren Grund um bis zu neun Prozent eingebrochen. Standardwerte wie Procter & Gamble büssten innerhalb weniger Minuten teils mehr als ein Drittel ihres Wertes ein und stiegen ebenso schnell wieder an.
Die genauen Ursachen der Kurskapriolen sind noch nicht geklärt. Es gilt jedoch als sehr wahrscheinlich, dass die von Experten als «Börsen-Irrsinn» bezeichnete fatale Kettenreaktion von computergesteuerten Handelssystemen ausgelöst wurde und die von den Börsen einbauten Schutzdämme einfach weggespült wurden.
Politiker und Experten forderten umgehend strengere Regeln für den computergesteuerten Handel, der in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und inzwischen einen Grossteil des Handels bestimmt.