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Peter Bichsel ist vom Schreiben nicht reich geworden

Keystone-SDA

Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel feiert im März seinen 90. Geburtstag. Reich geworden ist er mit seinen Büchern nicht, wie er in einem Gespräch mit dem CH-Media-Zeitungen erzählte. Seine Familie habe er aber damit durchgebracht.

(Keystone-SDA) Gelebt habe er nie mit den Büchern verdient, sondern vor allem von den Lesungen, sagte Bichsel im Interview vom Samstag. Das Vorlesen sei für ihn stets eine Freude gewesen und das nicht nur wegen des Publikums. «Böse gesagt: Ich mochte mein eigenes Vorlesen mehr als das Publikum.»

Denn beim Vorlesen erhielt er einen noch kritischeren Blick auf seine Texte. Am liebsten hätte er gleich während der Lesung den Stift angesetzt und den Text korrigiert. Doch beim Vorlesen ging es auch immer wieder um die eigene Eitelkeit.

Mit der Schweiz verbunden

Eitelkeit, sagte Bichsel gegenüber den Zeitungen, sei für ihn ein wichtiges Gefühl. In der katholischen Kirche gelte sie als Todsünde. Für Bichsel sollte aber viel mehr der Ehrgeiz als Todsünde gelten. Denn Ehrgeiz habe etwas «Bösartiges». Donald Trump zum Beispiel sei nicht eitel, sondern nur ungeheuer ehrgeizig. Er wolle niemandem gefallen, sei aber skrupellos im Verfolgen seiner Ziele.

Bichsel selber will nicht umarmt werden, weil er Schriftsteller ist, sagte er im Interview. «Ich möchte umarmt werden, weil ich ich selbst bin.» Seine Position als Schriftsteller in der Gesellschaft interessiere ihn nicht.

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