Alle drei Gesuche für den Ersatz-Bau eines neuen Atomkraftwerks in der Schweiz können weiter verfolgt werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheits-Inspektorat erachtet die vorgeschlagenen Standorte in Beznau AG, Gösgen SO und Mühleberg BE als geeignet.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
swissinfo.ch und Agenturen
In drei Gutachten kommen die Experten des Eidg. Nuklearsicherheits-Inspektorats (ENSI) zum Schluss, dass aus Sicht der nuklearen Sicherheit an allen drei (schon bestehenden) Standorten ein neues Kernkraftwerk gebaut werden kann. Die Schweiz hat insgesamt fünf AKW-Standorte.
Der Schutz von Mensch und Umwelt vor Radioaktivität könne während der Betriebs- und Nachbetriebsphase sichergestellt werden.
Die Angaben der Gesuchssteller seien «technisch fundiert», und die gesetzlichen Anforderungen würden erfüllt. Letzteres gilt nach Ansicht der ENSI-Experten insbesondere auch hinsichtlich der Entsorgung der radioaktiven Abfälle.
Weitere Abklärungen fordert das ENSI zur Erdbebengefährdung der drei Standorte. Diese Daten sollen nach dem neusten Stand von Wissenschaft und Technik bei der seismischen Konzeption der neuen Atomkraftwerke berücksichtigt werden.
Die Gutachten werden nun als nächstes von der Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) beurteilt. Anfang 2011 erhalten dann die Kantone Gelegenheit, sich zu den drei Rahmenbewilligungsgesuchen zu äussern. Die öffentliche Auflage erfolgt Mitte 2011.
Der Bundesrat wird voraussichtlich Mitte 2012 über die drei Gesuche entscheiden. Danach ist die Reihe am Parlament. Das letzte Wort im umstrittenen Atom-Dossier wird das Volk haben. Die Beschlüsse des Parlaments unterliegen dem fakultativen Referendum. Eine Volksabstimmung könnte gegen Ende 2013 stattfinden.
Die drei Rahmenbewilligungsgesuche waren 2008 eingereicht worden. Um eine Bewilligung bewerben sich der Stromkonzern Alpiq am Standort Gösgen sowie die Konzerne Axpo und BKW für Beznau und Mühleberg.
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
Auswandern mit der AHV: «Das Attribut ‹Profiteure› ist völlig fehl am Platz»
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Mobilmachung gegen Atomkraftwerke
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Zur Kundgebung hatten insgesamt 83 Organisationen und Parteien aus der Schweiz sowie aus Frankreich, Österreich und Deutschland aufgerufen Atomkraft stehe der Förderung erneuerbarer Energien im Weg, wurde argumentiert. Und ein Mitglied von Greenpeace Ticino meinte, gerade in der Sonnenstube der Schweiz seien die Rahmenbedingungen für alternative Energien sehr gut. Mit dem Protestmarsch wollten die AKW-Gegner…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Dabei wurden nur die Meiler in Leibstadt und Mühleberg mit der Note «gut» bewertet. Den beiden Blöcken in Beznau sowie dem Werk in Gösgen bescheinigt das ENSI für 2009 lediglich eine ausreichende Betriebssicherheit. Um das Jahr 2020 müssen die veralteten Atomkraftwerke Mühleberg und Beznau 1 und 2 abgeschaltet werden. Im Fall von Beznau wird die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Wie das ENSI am Montag an einer Medienkonferenz in Bern versicherte, wurden die Schutzziele bei allen Kernkraftwerken jederzeit eingehalten. Die Menge der an die Umgebung abgegebenen radioaktiven Stoffe blieb 2008 weit unter den behördlichen Grenzwerten und unter der natürlichen Strahlenexposition. Im letzten Jahr klassierte das ENSI 8 Vorkommnisse (Vorjahr 13) in den Kernkraftwerken: 4 in…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Drei neue Atomkraftwerke lant die Schweizer Atomindustrie und alle drei vorgeschlagenen Standorte seien grundsätzlich geeignet. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheits-Insektorat Ensi. Grundsätzlich – denn die veröffentlichten Gutachten liefern den AKW-Kritikern eine Menge Stoff, um die Projekte für neue AKWs in Beznau, Gösgen oder Mühleberg in Frage zu stellen. Parteitag der CDU Deutschlands stärkste…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch