SGB will neues Paket gegen Lohndumping
Die Finanzkrise hat den Druck auf die Schweizer Löhne erhöht, ist der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) überzeugt. Mit einem neuen Massnahmenpaket will er deshalb gegen Lohndumping vorgehen.
Die bestehenden flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit reichen nach Ansicht des SGB nicht aus, um Lohndumping zu verhindern. Laut SGB-Präsident Paul Rechsteiner zeigen Statistiken, dass insbesondere in Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und garantiertem Mindestlohn die Löhne neu angestellter Immigranten unter Druck sind.
Neben speziellen Regelungen für Grenzregionen fordert der SGB etwa einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Gesundheits- und Sozialwesen.
Betroffen seien insbesondere die Industrie und das Gesundheitswesen, aber auch die Reinigungs- und Sicherheitsbranche. Diese Tendenz in der Entwicklung der Personenfreizügigkeit «ist besorgniserregend und gefährdet das Ziel der Verteidigung der Schweizer Löhne», sagte der Nationalrat der Sozialdemokratischen Partei (SP) am Donnerstag in Bern.
Besonders akut ist das Problem laut den Arbeitnehmervertretern in Grenzregionen und im Tessin. Für diese Regionen will der SGB ein Sonderpaket schnüren mit zusätzlichen Ressourcen für Kontrollen und Sanktionierung.
«Gerade in diesen Regionen muss dafür gesorgt werden, dass die flankierenden Massnahmen in einer kritischen Zeit wirksam und glaubwürdig durchgesetzt werden», hielt Rechsteiner fest.
swissinfo.ch und Agenturen
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