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Schadstoffe in Muttermilch von Schweizerinnen nehmen deutlich ab

(Keystone-SDA) Die Konzentration schwer abbaubarer Schadstoffe in der Muttermilch in der Schweiz sinkt. Zwischen 2002 und 2009 halbierte sich die Belastung laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) beinahe. Trotzdem seien weitere Anstrengungen nötig.

Zu den schwer abbaubaren organischen Schadstoffen (POP) zählen unter anderem Substanzen wie PCB, Dioxine, das Insektizid DDT oder bromierte Flammschutzmittel. Viele POPs reichern sich besonders gut in fetthaltiger Nahrung an, und dadurch auch im menschlichen Körper. Dort werden sie in Fettgewebe und Muttermilch eingelagert.

Mit der Schweiz verbunden

Unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Vereinten Nationen untersuchten Forscher von April 2008 bis November 2009 weltweit die Belastung von Muttermilchproben mit POP, wie das BAFU am Dienstag mitteilte. In der Schweiz wurden rund 50 Muttermilchproben genommen.

Unauffällige Werte

Laut dem BAFU gibt es in der Schweiz für alle untersuchten POP keine auffälligen Werte. Die Konzentrationen liegen etwa in der Höhe anderer europäischer Werte. Geltende Ernährungs- oder Stillempfehlungen müssten deshalb nicht angepasst werden.

Die Schweiz nahm zwar zum ersten Mal an dieser internationalen Messkampagne teil. Ein Vergleich mit den Werten einer Messung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) aus dem Jahr 2002 zeigt aber, dass sich die Belastungen seit damals praktisch halbiert haben.

Trotzdem sind laut dem Communiqué weitere Anstrengungen nötig. Die PCB-Belastung ist nämlich in der Schweiz und anderen Industrieländern immer noch relativ hoch. Aktuelle Studien zeigen, dass noch heute PCB aus Altlasten und älteren Gebäuden in die Umwelt und die Nahrungskette gelangen.

«Das dreckige Dutzend»

Viele POP wurden in einzelnen Ländern schon in den 1970er- oder 1980er-Jahren verboten oder eingeschränkt. 2004 folgte im Stockholmer Übereinkommen ein weltweites Verbot der zwölf klassischen Substanzen, die auch als «das schmutzige Dutzend» bezeichnet werden.

2009 wurden neun weitere Substanzen der Konvention unterstellt. Diese Woche wird in Genf eine Konferenz der Parteien der Stockholmkonvention abgehalten. Dabei müssen die Staaten insbesondere entscheiden, ob sie ein 22. Produkt, nämlich Endosulfan, der Konvention unterstellen wollen.

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