Leuthard sorgt sich um Kaufkraftverlust
Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt mit 3 bis 4 Prozent Arbeitslosen bereitet Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard weniger Sorgen als der drohende Verlust von Kaufkraft.
Teurer werde das Leben im kommenden Jahr, prophezeit Doris Leuthard in einem Le Matin-Interview. Steigen würden insbesondere die Krankenkassenprämien, aber auch die Beiträge für die Berufliche Vorsorge oder die Stromtarife. Dies habe negative Auswirkungen auf die Kaufkraft für die in der Schweiz lebenden Menschen.
Leuthard empfiehlt jenen, die noch eine Stelle haben und Geld verdienen, dieses auch auszugeben wie bisher. Nicht mehr konsumieren bedeute, den Detailhandel zu gefährden und damit die Arbeitslosigkeit zu erhöhen. Für das kommende Jahr wird erwartet, dass die Arbeitslosenzahl auf rund 200’000 steigen wird.
Um Entlassungen zu vermeiden, appelliert Leuthard an die Unternehmer, die Möglichkeiten der Kurzarbeit zu nutzen. «Schockierend» findet sie, dass sich unter den Entlassenen viele Temporärangestellte und damit Frauen befinden.
Entspannter sieht Leuthard die Situation auf dem Lehrstellenmarkt. Es werde keine grossen Probleme bei der Suche einer Lehrstelle geben, macht sie den Schulabgänger Mut. Und jenen, die 2010 von der Schule abgehen, rät die Bundesrätin eine Weiterbildung, «vielleicht sogar im Ausland».
swissinfo und Agenturen
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